Wie lange ist es wohl her, dass jemand so zart ins Mikrofon hauchte wie Widowspeaks Molly Hamilton? Es ist sehr lange her, und hätten Mazzy Star nicht ihr neues Album veröffentlicht, wäre der samtweiche Shoegaze-Zauber dieser Band auch einigermassen konkurrenzlos. Dass ein Album, das in einer hundert Jahre alten Scheune im Hudson River Valley aufgenommen wurde, nicht zwangsläufig voll von missmutig knarzenden Americana-Klängen sein muss, beweisen Widowspeak mit ihrem zweiten Longplayer "Almanac". Mit ihren psychedelisch angehauchten, gerne einmal munter lospolternden Songs und der Shoegaze-Verträumtheit von Sängerin Molly Hamilton, weckt das neue Werk des Duos aus Brooklyn vielmehr Erinnerungen an verwunschene Spukhäuser.

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Der Artikel Widowspeak in der Grabenhalle, 30. April erschien ursprünglich bei OpenAir St.Gallen.