Hildegard Lernt Fliegen ist keine Band, sondern ein Sturm. Man kauft ein Ticket und erwartet ein
Konzert, doch was man bekommt ist ein theatralischer Anschlag auf das Musikverständnis, eine Dada-Party, eine einzige Aufregung. Bandkopf Andreas Schaerer lässt seine sprudelnde Fantasie mit Vollgas aufs Publikum los, und das feiert das Schweizer Sextett wie die Rettung der Kunst vor sich selbst. Das namenlose Debütalbum schlug ein, der Nachfolger ebenso, und die Band tourte mit ihrer Mischung aus Jazzrock, Tarantella, Zirkus-Blues, Swing und Oper durch halb Europa, Russland und China. Jeder Versuch, dieses experiementierfreudige Sextett mit seinen adretten Gilett-Trägern, einem Genre zuzuordnen, scheitert. Ein unkonventionelles Feuerwerk aus Stimmakrobatik und purer Klangverwirrung. Sänger Andreas Schaerer ist die leibhaftige Kreuzung aus Bobby McFerrin, Freddy Mercury und Pavarotti. Nummer drei von Hildegard Lernt Fliegen "The fundamental rhythm of unpolished brains" setzt dort an , wo die Band noch gar nicht aufgehört hat. Gewitzt setzen die Schweizer ängstlichen Biedermeiern frische Ideen entgegen, stürzen sich als Sandkorn ins Getriebe des Gleichklangs. Die Band lässt Konventionen hinter sich, erhebt Nonkonformismus nicht zum Dogma und zeigt bei aller Präzision umwerfenden Witz. Für Hildegards hinreißende Frechheiten weiß Andreas Schaerer eine griffige Formel: "im Jazz gibt's kein richtig oder falsch!" Musik als Rauschzustand.......und jener ist dann eben das Fliegen! Eine ewig zappende Gruppe - ein famoses Chaos! Andreas Schaerer, voc.; Matthias Wenger, sax.; Benedikt Reising, sax.; Andreas Tschopp, trombone; Marco Müller, bass; Christoph Steiner, drums, perc.