Meine Kumpels vom Orgateam haben mich vor einigen Tagen auf ihren Irland Trip mitgenommen. Der Franz meinte, es gäbe dort jede Menge andere Schafe und ich würde mich da wohlfühlen.

Den Flug nach Dublin habe ich ehrlich gesagt, nicht ganz so gut verkraftet. War da aber in guter Gesellschaft. Jetzt weiß ich auch, wie der Begriff Bleichgesichter entstanden ist.

Über unser erstes Quartier habe ich im Vorfeld der Reise die abenteuerlichsten Dinge gehört. Den "Sündenpfuhl Irlands" und "das Sodom und Gomorrha der grünen Insel" nannte man das Arlington Hotel in Dublin. Nun, die Mädels dort waren nicht ganz so spärlich bekleidet und auch nicht so willig, wie das allgemein erwartet wurde.

Dass in Irland die Schafe hübscher sind als die zweibeinigen Mädels, war mir von vorneherein klar - das gilt im Übrigen aber auch für die männlichen Exemplare. In Sachen Guinnesskonsum haben die Zweibeiner dann im Hotelpub gleich mal eine Duftmarke gesetzt.

Unser Busfahrer Jimi, ein kautziger Ire, kutschierte uns dann über Glendalough nach Doolin, dem Endziel unserer Reise.

Es ging einmal quer über die Insel, vorbei an hunderttausenden von Schafen. Meint ihr diese Vollpfosten vom Orgateam hätten einmal angehalten, damit ich mich mit meinen Artgenossen hätte unterhalten können? Leute, da stehen ein paar stramme Böcke auf der Wiese. Nicht die Bohne, ich konnte dann eine gewisse Enttäuschung auch nicht verbergen und es war mir klar, dass der Tag nur mit Frustsaufen enden konnte.

Das Hotel Aran View in Doolin war für die zweibeinigen Reiseteilnehmer wohl recht gut, ich hätte mich auf einer der zahlreichen Weiden eigentlich wohler gefühlt, da standen auch wirklich einige recht flotte Jungs bereit.

Am Abend hatte der Petr von Magnetic Music, der uns nach Doolin eingeladen hatte, im Mc Gann`s Pub Plätze für uns reserviert. Geraldine MacGowan, eine begnadete Sängerin hat mit ihren Freunden eine irre Session für uns gespielt.

Mein Gott, war das geil und es war recht spät bevor wir auf die Weide bzw. unser Hotel zurückkamen.Unsere lädierten Schafsköpfe konnten wir am nächsten Tag auf einer lustigen Seefahrt zu den Aran Inseln wieder etwas frei bekommen. Spätestens nach einer längeren Wanderung auf der Insel Inisheer waren die Zweibeiner aber auch gleich wieder drauf und dran, ihren Pegel mit der braunen Brühe auf das erforderliche Level zu bringen.

Wie die das machen und sich dann noch auf zwei Beinen halten können ist mir ein Rätsel. Ich halte da zwar immer kräftig dagegen, aber ich hab ja auch vier Hufe und steh um einiges sicherer auf den Beinen - meistens jedenfalls.

Am Abend unseres 3. Tages gab es ein Zusammentreffen mit Paddy Keenan, einem irischen Volkshelden. Paddy ist ein Zigeuner und der wohl beste Piper Irlands, es war erneut ein toller Abend und wir haben viele neue Freunde gewonnen.

Am vierten Tag haben wir eine geile Sightseeing Tour durch die Burren gemacht. Irland ist wunderschön und zu dem Zeitpunkt habe ich meine vierbeinigen Artgenossen noch darum beneidet, auf der grünen Insel leben zu dürfen.

Das Wetter war übrigens jederzeit genial, strahlend blauer Himmel und durchgängig fast 25 Grad. Zuviel wenn man einen Wollpullover an hat, den man nicht so ohne weiteres ablegen kann.

Der 4.Tag war für mich eigentlich der Schönste. Nachmittags sind wir von Doolin aus zu den Cliffs of Moher gewandert. Die Zweibeiner hatten nur Augen für die Landschaft und haben die tollen Jungs auf den Weiden kaum beachtet. Ich habe das natürlich mit ganz anderen Augen gesehen, Leute da standen vielleicht einpaar scharfe Zähne rum und ich habe mich mit Jungs sehr gut unterhalten und so....

Der Abend bei Petr Pandula und seinen Magnetics war der Hammer und war wieder von einem musikalischen Highlight geprägt. Frankie Lane & Paul Kelly haben exklusiv für uns im Gartencafe von Petr aufgespielt.

Danach gab´s für die Zweibeiner Lachs vom Grill, ich habe mich über den Rasen in Petr´s Garten hergemacht. Ich muss auch nicht erwähnen, dass wir alle wieder reichlich einen über den nicht vorhandenen Durst getrunken haben.

Den Petr und seine Mary habe ich so ins Herz geschlossen, dass ich meinen Kumpel Franz gebeten habe in Irland bleiben zu dürfen. Es war ein schwerer Abschied, doch ein Schaf gehört einfach hier her.

Nicht nur Dolly wurde geklont, sondern auch ich. Meine Kopien kann man hier im Shop erwerben. Behandelt meine Artgenossen gut und wenn ihr selbst mal auf die Insel kommt, so bringt euer Getier mit.

..........we will folk you

Euer Wollknäuel Bonnie