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"Ich will aus den Ritzen und in die Ritzen von Genres fallen, das Unentdeckte finden. Das ist aber meistens der schwierigste Teil..."?Joe Haege verlies Los Angeles, um in Leipzig einen Neustart zu wagen. Seinem Ruf für aufregende Klänge hat er mit 31 Knots, Tu Fawning, Menomena und The Dodos schon alle Ehre gemacht.?Ursprünglich Haeges Soloprojekt, wurde White Wine mit Fritz Brückner und Christian "Kirmes" Kühr (Zentralheizung Des Todes) zum Trio. Ihre Musik ist im besten Sinne künstlerisch - intensiv, zeitweise furchteinflößend, düster und unheimlich werden Postpunk und 80er-Reminiszenzen mit Garage, Electro, Experimentellem, und Krautrock versöhnt. Teils repetitiv, teils tobend, teils schrill. Was nach kühl kalkulierter Geste klingt ist dabei höchst unterhaltsam. Haeges Gesang liegt auf den Songs wie eine zornige Predigt zur Apokalypse, er steht im Zentrum, ist ein begnadeter, natürlicher Entertainer, der nicht platt animiert, sondern ganz bei sich ist, wenn er mit scharfen Sinnen das Publikum anspricht und schlagfertig einbezieht, Distanz aufgibt und sich zum Horst macht und dann doch wieder im Dienst der Sache brilliert. Als liebenswert verrückt mag man seine Performance empfinden, als schrullig oder überkandidelt - oder einfach als brillant. Während ihr Sänger und Gitarrist alle Aufmerksamkeit auf sich zieht, arbeiten Fritz Brückner und Kirmes Kühr versiert und stoisch an allerlei Klangkörpern - neben der klassischen Trio-Besetzung gibt Brückners mit Sound-Effekten verfremdetes Fagott dem Sound eine makabre Tiefe, während Kührs agressives und freimütiges Schlagzeugspiel die Songs trägt und ausmalt.?Musikalisch ernähren sich White Wine von einer Palette außergewöhnlicher KünstlerInnen wie PJ Harvey, Liars, Suicide, Minute Men, David Bowie, Diamonda Galas und Chuck D.?"Wir sind alle Killer, auf die eine oder andere Art und Weise. Manche töten Hoffnung. Manche töten Ehrlichkeit. Manche töten Gier und manche töten aus Gier. Alle töten irgendwie einfach nur für ihr blankes Überleben. Ein bisschen Blut klebt an unser aller Hände. Ich mag es Musik zu machen, die gespielt wird, wenn das Café geschlossen wird" lacht Haege, "und nicht, wenn es offen ist." ?Zeitgemäß und entschlossen, gewaltig und natürlich, das ist White Wine.
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