BestÄtigt: Annenmaykantereit (d)


Kategorie: Orange Blossom Special
geschrieben von: Orange Blossom Special geschrieben am: 02.03.2017 um: 09:30 Uhr

Darf man das eine kleine Sensation nennen? Man darf, nach OBS-Maßstäben. Ich meine, Himmel, das gibt's doch gar nicht, oder? 2014 begeisterten sie auf der (damals noch wirklich winzigen) Minibühne des OBS. 2015, eigentlich schon viel zu bekannt für unsere kleine Gartensause, spielten sie auf der Hauptbühne. Junge Leute und OBS-Veteranen lagen sich vor Begeisterung in den Armen. Im Oktober 2015 beschrieb der geschätzte Marcus Bäcker den phänomenalen Aufstieg von AnnenMayKantereit in einem Artikel für die Welt. Er verlieh darin der Hoffnung und Erwartung Ausdruck, dass die Band bodenständig und geerdet bliebe. Er befragte unter anderem auch mich, ich bejahte, dass auch ich sie für sehr geerdet halte aber, Zitat: "`mittlerweile sind sie zu groß für uns´, betrauert Stiewe". Ich war mir sicher. Lag ja auf der Hand. Das OBS ist im Maßstab des Festivalkosmos so winzig wie die damalige Minibühne. AnnenMayKantereit hingegen waren und sind mittlerweile Headliner bei den größten Festivals, ihr Album schoss an die Spitze der Charts, sie touren große Hallen, die sämtlich im Nu ausverkauft sind. Radio, Fernsehen, das Netz: AnnenMayKantereit sind mega-groß. Mal abgesehen davon, dass solch enormer Erfolg fast zwangsläufig dazu führt, dass sich einige Menschen von einer Band abwenden, dass plötzlich kontroverse Bedeutungsdiskussionen geführt werden - dass es also gerne als uncool gilt, eine Band wertzuschätzen, die von zu vielen anderen gemocht oder geliebt wird, ganz abgesehen davon also: sie sind die Band, an die sich viele heute junge Leute erinnern werden, wenn sie einst den Sound ihrer Jugend beschreiben sollen.
Szenenwechsel. AMKs Touragent Daniel schickt im Herbst 2016 eine Mail: "Na, wie schaut's? Ich mach's kurz, kannst du dir vorstellen, dass AMK beim nächsten OBS spielen?" Ich fiel fast vom Stuhl, antwortete umgehend sinngemäß, dass ich mir ziemlich viel vorstellen könne, aber das nun eigentlich nicht, zu groß, zu teuer, aber "andererseits weiß ich, dass du weißt, dass das hier bei uns eigentlich nicht mehr geht. Da du trotzdem anfragst vermute ich, dass du einen guten Grund hast." Er: "Ja. Wir haben Bock drauf." In solchen Momenten geht dem kleinen Festivalmacher das Herz auf. Aber so richtig. Statt also ausschließlich die großen Veranstaltungen zu beehren, wo es viel zu verdienen gibt und wo 70.000 Menschen ihre Lieder mitsingen, spielen sie hier, bei uns, vor euch, auf einer 6 x 6 Meter großen Bühne, die sich unter einen alten Kirschbaum zwängt. Weil sie es so wollen. Wenn das nicht liebenswert, loyal, bodenständig und einfach anerkennenswert ist. Ich könnte sie knutschen. Aber sowas von. Dankeschön, Jungs.
Wir werden alle gemeinsam viel, viel Freude haben.
(Foto: Fabien J. Raclet)

http://www.annenmaykantereit.com


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