Acoustic Africa (elfenbeinküste / Kamerun)


Kategorie: Kulturzelt Kassel
geschrieben von: Kulturzelt Kassel geschrieben am: 08.03.2013 um: 12:42 Uhr
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19:30

14-acoustic-africa-copyright-michel-de-bookDrei Stimmen, drei Frauen aus der Elfenbeinküste und aus Kamerun mit ganz verschiedenen künstlerischen Einflüssen. Sie singen Lieder auf Zulu, Malinke, Wolof, Bete und Lingala. Es eint sie der Rhythmus und die Farben des afrikanischen Kontinentes. Ihr Weg ist nicht der globalisierte Sound, doch Einflüsse aus Funk, Blues und Rock sind willkommen. Selten ist der Spagat zwischen afrikanischen Wurzeln und europäischen Beats so gelungen. Manou Gallo gehört zum festen Ensemble von Zap Mama, sie sang mit den Tambours de Brazza und den Dissidenten. Die energiegeladene Schlagwerkerin und Sängerin aus der kleinen Stadt Divo in der Elfenbeinküste hat die großen Bühnen der Welt längst erobert. Die Kultur ihres Landes, die Immigranten-Einflüsse aus Liberia und Ghana - all dies geht eine moderne Synthese mit der elektronischen Musik Europas ein. Auch aus der Elfenbeinküste stammt Dobet Gnahorè. Ihr Traum ist ein panafrikanischer: ob kongolesische Rumba, Chorgesang der Zulu oder die Polyphonie des Pygmäengesanges. Die hochbegabte Künstlerin ist ein Multitalent und zieht alle Register, die ihre klassisch geschulte Altstimme mit Bravour meistert.

14-acoustic-africa-2Mit ihrem Album "Na Afriki - mein Afrika" brillierte die junge Sängerin in vielen Sprachen und tauchte tief in die Seele des Kontinentes ein. Kareyce Fotso aus Kamerun gilt als die neue große Stimme Afrikas und ist in ihrer Heimat eine Berühmtheit. Kraftvoll, energetisch und doch auch sanft und heiter ist ihre Bühnenpräsenz. Eine kraftvolle und unverkennbare Stimme, die leicht rauchig gefärbt ist und dem Blues der afrikanischen Tradition entstammt. Kareyce Fotso vertrat Kamerun bei den "Jeux de la Francophonie" (Beirut, September 2009) und wurde dort mit der Silbermedaille ausgezeichnet. Sie zählt ebenfalls zu den drei Preisträgern des Wettbewerbs "Prix Découvertes RFI" - Preis des französischen nationalen Radio France International. Und dann bringen noch drei gestandene männliche Musiker Rhythmus und Melodie in das Frauenensemble: Aly Keita stammt von der Elfenbeinküste und gilt als einer der großen Virtuosen des Balafons. Dieses afrikanische Xylophon mit Kalebassen wird von ihm auch konstruiert, um immer wieder neue Klangmöglichkeiten auszuloten. 1999 baute er das weltgrößte Balafon, mit dem er moderne Spielarten erforscht. Boris Tchango, der kongolesische Drummer, spielte schon für fast alle bekannten afrikanischen Bands. Zoumana Diarra stammt aus Mali und wuchs inmitten einer Musikerfamilie von Griots auf. Er spielte in Alfa Blondy's Reggaeband Dafrasta, der Railband de Bamako, Super Biton de Segou, Super Djata und arbeitete viele Jahre mit Salif Keita zusamen. Er ist ein Virtuose auf der Gitarre und ist ein echter Multiinstrumentalist - so spielt er ausserdem Kora (African harp), Ngoni (four strings African Guitar), Balafon (wooden xylophone) und Djembé. Aufgewachsen mit den Roots der afrikanischen Musik, erweiterte er seine musikalischen Ausdruckmöglichkeiten um Ausflüge in den Jazz, Salsa und Rhytm n' Blues.

14-acoustic-africa-aly-keita-copyright-dirk-leunisDas Herz dieses Band-Projektes aber sind die drei Sängerinnen. Sie erfinden eine Musik, die ohne Zweifel als Musterbeispiel für moderne afrikanische Musik angesehen werden kann. In perfekter Balance zwischen Tradition und Moderne beweisen sie, dass die afrikanischen Musikerinnen längst ins musikalische Weltgeschehen eingreifen und dort einen bedeutenden Einfluss ausüben. Dass man die Texte nicht versteht, ist dabei unerheblich: Denn wenn ein Lied tausende Kilometer vom Entstehungsort entfernt noch eine solche emotionale Wirkung entfaltet, muss es gut sein - und ist im besten Sinne "Weltmusik".

Besetzung:
Manou Gallo Gesang
Dobet Gnahoré Gesang
Kareyce Fotso Gesang
Zoumana Diarra Gitarre
Aly Ke?ta Balafon
Boris Tchango Percussion

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