Splash! 17 - M.i.a., Earl Sweatshirt, Chance The Rapper Und Eko Fresh Kommen Nach Ferropolis!


Kategorie: Splash! Festival
geschrieben von: Splash! Festival geschrieben am: 26.02.2014 um: 11:12 Uhr

Ein Blick aus dem Fenster, und es ist klar: Der Winter ist vorbei, es wird höchste Zeit zu zelten. Dauert natürlich noch ein bisschen, bis das beste Festival der Welt seine Pforten in Ferropolis öffnet, aber wir empfehlen doch ganz stark, schon mal dafür zu üben. Am besten im Garten, im Park oder auf einer Verkehrsinsel sein Zelt aufschlagen, Unmengen Bier trinken und lautstark die aktuellen Rap-Hits rezitieren. Sollte sich jemand verstört schauen oder sich gar beschweren: Einfach ignorieren, die wissen es einfach nicht besser. Oder einfach darauf hinweisen, dass es sich hier um eine wichtige Probe für den Ernstfall handelt - das Wochenende vom 11. bis 13. Juli in Ferropolis nämlich. Bis dahin werden wir euch dann übrigens auch verraten haben, wer denn nun der internationale Headliner wird, auf dessen Zusage wir nun schon ein Weilchen warten. Aber sei"s drum: Hooks von folgenden Künstlern sollte ihr bis Juli dringend auswendig können 

M.I.A.

Sie ist wunderschön, macht wahnsinnig gute Musik - und provoziert gerne mit politischen Statements. Und auch wenn sie schon eine ganze Reihe veritabler Hits landete, hat M.I.A. einfach keine Lust, sich den Regeln des Pop-Betriebs zu beugen: Mal preist sie als Terroristen verpönte politische Organisationen, mal reckt sie ihren Mittelfinger ins Mainstream-TV-Program, mal verstört sie mit schockierenden Videos voller Gewalt Zuschauer und Medien - aber alles mit einem expliziten politischen Anspruch. Und trotzdem zielt ihre Musik nicht nur auf den Kopf, sondern vor allem auf den Arsch: HipHop, Dancehall, Electro, Grime - Hauptsache, es hat ordentlich Bass. Und das wollen wir in Ferropolis hören.


Eko Fresh

Er ist eine der ganz großen Figuren des deutschen Rap-Games: Seit der blutjunge Eko Fresh Anfang des Jahrtausends sein legendäres Demotape bei Royal Bunker releaste, ist er aus der Szene nicht mehr wegzudenken. Mit seinem ureigenen Wortwitz, seinen stets innovativen Reimskills und mittlerweile zehn Studioalben auf dem Konto hat er sich eine beinharte Fanbase erarbeitet, die ihm über all die Jahre die Treue hielt. Als einer der bekanntesten Gesichter der deutschen Rapkultur und Verfechter der alten Schule, schaffte er es jüngst mit seinem zehnten Album endlich auf die Nummer 1 der deutschen Charts. Höchste Zeit also, dass Eko mal wieder auf dem splash! Spielt. Welcome home!


Angel Haze

Angel Haze ist nicht deine Klischee-Rapperin: Nicht nur hat die übertalentierte Nachwuchskünstlerin mit ihrem Mixtape "Classick" für gehörig Wirbel im Netz gesorgt, auch ihre bewegte Biografie macht klar, dass es sich bei ihr um eine Ausnahmekünstlerin handelt. Missbrauchserfahrungen, eine Kindheit in einer christlichen Sekte - und nun eine Karriere, die auch nicht gerade stolpersteinfrei verläuft: Erst kriegt Kollegin Azealia Banks von ihr einen vor den Latz geknallt, dann legt sie sich auch noch mit ihrem Label an und leakt einfach mal eigenhändig ihr Album "Dirty Gold". Selbiges ist übrigens mindestens so super wie ihre energischen Live-Gigs, und zusammen mit den Ecken und Kanten, für die man Angel Haze mittlerweile kennt, ergibt sich für uns daraus ein Pflicht-Act für ein spannendes splash!. 


Chance The Rapper

"Ein bisschen Kanye, ein bisschen Twista, ein bisschen R. Kelly, mit Elementen von klassischem Soul, Juke, Gospel, Blues-Rock, Drill, Acid Jazz, House und Ragtime Scat" - so ausladend beschreibt die amerikanische Musikpresse Chance The Rapper. Man kann es aber auch kurz machen: Chance The Rapper aus Chicago ist ein äußerst vielseitiger Künstler. Wer sein grandioses Mixtape "Acid Rap" gehört hat, der kann das bestätigen. Und wer den passionierten MC mal live gesehen hat, erst recht. So viel Energie und Charisma hat man selten auf einer HipHop-Bühne gesehen - klar, dass wir euch das nicht vorenthalten wollen.

Leftboy

Wenn die nach wie vor spärlichen Informationen über Left Boy stimmen, dann kommt der junge Mann ursprünglich aus Wien, lebt nun in New York und hat einen berühmten Vater. Was eigentlich völlig egal ist, denn zum einen ist Left Boy ohnehin ein internationales musikalisches Phänomen. Und zum anderen ist seine Musik spannend und dope genug, um auch ohne große Erzählung außenrum zu funktionieren. Eigenwillige Sounds zwischen Electro und HipHop treffen bei ihm auf einen mindestens ebenso eigenwilligen Rap-Vortrag - und jede Menge Selbstbewusstsein. Das kann er sich auch leisten, immerhin hat er trotz fehlendem Albumrelease schon allerhand Festivalbühnen zerlegt. Und im Sommer wieder einmal die in Ferropolis. 


Earl Sweatshirt

Gerade mal grüne 19 alt ist dieser Thebe Neruda Kgositsile. Und dennoch hat er mit "Doris" bereits den zweiten großen Wurf seiner Karriere hingelegt. Ein Album, das mit einer verstörenden Tiefe genauso beeindruckt wie mit unfickbaren Rap-Skills und erneut klar macht, wer das andere große OFWGKTA-MC-Talent neben dem verrückten Tyler ist. Fans war das ohnehin klar, aber da Earls Mutter es für eine gute Idee hielt, ihren Sohnemann nach seinem Download-Debüt "Earl" erst mal an den Arsch der Welt in ein Erziehungslager zu verbannen, musste man leider eine ganze Weile warten, bis er den Beweis in Albumform antreten konnte. Und auf den splash!-Gig warten wir ja auch schon eine Weile. Also: Juli, Ferropolis, "Doris". 


Teesy

Teesy kann einfach alles: Singen, rappen, mit Hemd und Fliege super aussehen - und natürlich auch Bühnen in Schutt und Asche legen. Als Chimperator-Neuling hat er zudem ein Team im Rücken, dass sich bekanntermaßen mit guter Musik und überbordendem Fan-Ansturm auskennt. Okay, die hysterischen jungen Damen kommen bei Teesy noch nicht in beängstigenden Massen, aber wenn er so weiter macht wie auf seinem grandiosen Mixtape "Fernweh", dann sollte dies nicht allzu lang auf sich warten lassen. Wie gesagt, Teesy kann alles. Und wer das nicht glaubt, der kann sich im Juli gern in Ferropolis überzeugen lassen. 


Witten Untouchable

Lakmann, Mess, Kareem und Rooq sind quasi die Gegenthese zum aktuellen Rap-Geschehen: Kein Gangster-Gossip, keine Hipsterei, keine Effekte, sondern einfach straighter Rap. Dass Lakmann ohnehin der unprätentiöseste Rap-Star des Spiels ist, stellt im Kontext seiner neuen Crew wieder einmal eindrucksvoll unter Beweis: Mit seinem Legendenstatus als eine Hälfte von Creutzfeld & Jakob könnte er sich durchaus leisten, den Anführer raushängen zu lassen, aber so läuft das Game für den Wittener nun mal nicht. Auf dem Album "It was Witten" geht's nämlich vor allem um tödliche Sechzehner auf Kopfnicker-Beats - und genau das wollen wir auch auf dem kommenden Splash! von Witten Untouchable hören. 


Hudson Mohawke

Einschlägig interessierten Beat-Freunden muss man eigentlich nicht mehr erklären, wer Hudson Mohawke ist: Der Schotte ist nicht nur für die spannendste Frickelmusik der letzten Jahre verantwortlich, sondern machte sich ganz nebenbei auch noch zur Aufgabe, urbane Musik insgesamt neu zu erfinden. Was auch teilweise geklappt hat, immerhin ist der ebenfalls in solchen Dingen als Visionär tätige Kanye West ein großer Fan von Hudmo - und vor allem hat er mit TNGHT ja auch mal im Handumdrehen Trap in jede Disse von hier bis Feuerland gebracht. 


Cashmere Cat

Die Kaschmirkatze heißt eigentlich Magnus August Høiberg, kommt aus Norwegen und kann unfassbar gut scratchen - erwiesen durch seine mehrfache Teilnahme an den DMC Championships. Viel wichtiger ist aber, dass Cashmere Cat gerade die Musikwelt gehörig aufmischt. Bass Music, HipHop und R&B kocht der junge Norweger gerade zum spannendsten Eintopf der Blogosphäre auf und hat sich mit zahlreichen bahnbrechenden Remixen auch in der echten Welt einen mehr als guten Namen gemacht. Wer regelmäßig im WWW nach neuer, tanzbarer und vor allem geiler Musik stöbert, dem dürfte vor allem seine Neubearbeitung von 2 Chainz' "No Lie" noch im Ohr hängen - und genau so was wird das junge Genie auch in Ferropolis auflegen. 


Fatoni & Edgar Wasser

Rap und Grips, das ist ja immer so eine Sache: Blöd kann ja fast jeder, aber will man sich als Rapper nicht hauptsächlich mit geil geflowtem Unsinn profilieren, dann steht immer noch zu befürchten, dass man sich den Zeigefinger bricht. Auftritt Fatoni und Edgar Wasser: Wie man bitter Kritisches und abseitigen Humor in klugen und doch unterhaltsamen Rap verpackt, das haben die beiden Münchner jüngst auf ihrem gemeinsamen Album "Nocebo" vorexerziert. Und dass die zwei das Ganze auch live äußerst ansprechend rüberbringen, wissen wir auch von diversen splash!-Solo-Auftritten der beiden. Diesmal als Team - wir freuen uns!


Saturate Records

"Secret Ninjas of Bass Death", das ist die Subhead zum Label Saturate Records. Da kann man sich nun gerne was grobes Trappiges mit viel Beat und Bass drunter vorstellen - und liegt damit auch ziemlich richtig. Jedenfalls werden die Jungs, namentlich Luisterwaar, Subp Yao, Jony, Bios und Doshy, einen kompletten Abend auf dem Grenada Floor gestalten und den versammelten Feierwütigen zeigen, wo man den Bass aufdreht. 


Jonwayne

Jonwayne, seines Zeichens Kalifornier und bei Stones Throw gesignt, macht nicht nur feinste Beats und rappt darüber, sondern tritt auch gern mal großen Konzernen ans Schienbein: Für seine Tape-Reihe "Cassette" hat er sich in puncto Artwork bereits mit Marlboro, Coca Cola und Apple angelegt, die allesamt nicht besonders erfreut darüber waren, dass sich da jemand an ihren Designs vergreift. Dass besagte MusiCassetten allein dadurch schon zu begehrten Sammlerobjekten wurden, dürfte dem Action-Bronson-Lookalike (plus lange Haare) jedoch ganz gut in den Kram passen, lenkte die Angelegenheit doch die Aufmerksamkeit auf sein "Rap Album One" - und das sollte man als Rap-Fan mit Geschmack unbedingt gehört haben. 


Kaytranada

Geboren in Haiti, aufgewachsen in Montreal, seit dem 14. Lebensjahr hinter den Decks, HipHop-Fan bis in die Knochen - und vor allem einer der einfallsreichsten zeitgenössischen Producer der urbanen Musikwelt. Von Missy Elliot bis Janet Jackson, von TLC bis Danny Brown hatte Kaytranada schon alles mögliche in den remixwütigen Fingern und verpasste seinen jeweiligen Klienten einen tanzbaren Neuanstrich, der sich gewaschen hat. Dieses Jahr soll noch sein Debütalbum kommen, und natürlich gehen wir fest davon aus, dass wir in Ferropolis auch davon einiges zu hören bekommen. 


Coely

Die 19-jährige Coely kommt aus dem belgischen Antwerpen, kann richtig gut singen und fast noch besser rappen und gilt als eine der vielversprechendsten Neuentdeckungen der letzten Spielzeit. Mit nur einer Hand voll Songs - allesamt Hits natürlich - erspielte sie sich schon so viele Fans, dass die quasi den gesamten letzten Sommer auf Festivalbühnen verbracht hat. Kein Wunder, ist die aufgeweckte junge Dame doch ein Performer by nature und fühlt sich genau auf diesen Bühnen zu Hause. Ihren zweiten Festivalsommer wird die frischgebackene Schulabgängerin zeitweise auch in Ferropolis verbringen - zu unser aller Glück.


3Plusss & Sorgenkind

Die meisten Rap-Fans werden diese beiden jungen Rapper vor allem aus dem VBT kennen: Beide gehörten in den letzten Jahren quasi zum Inventar des beliebten Video-Battleturniers, aber mittlerweile feilen sowohl 3Plusss als auch Sorgenkind fleißig an ihren Karrieren abseits von Battles. Bereits vor einem Jahr legte Sorgenkind mit seinem Album "Von A nach X" vor, jüngst folgte 3Plusss mit seiner "Kindskopf LP". Zwei vielversprechende Newcomer, die für ihren splash!-Gig ihre Kräfte bündeln - und ganz bestimmt ordentlich abreißen werden. 


Afrob

Er rollt immer noch mit HipHop: 2014 kommt das nun in Berlin wohnhafte Stuttgarter HipHop-Urgestein mit einem neuen Album um die Ecke. "Immer weiter" ist das Ding betitelt, und das steht in seiner Programmatik auch ganz ausdrücklich für Afrobs Verhältnis zu Rap. Denn auch wenn es die letzten Jahre releasetechnisch ein wenig ruhiger um ihn war, seine Ambition hat der MC mit der prägnanten Stimme und dem klassischen Hit-Katalog nicht verloren. Im Rahmen der legendären Kolchose hat es vor zwanzig Jahren für Afrob begonnen - und mit seinem mittlerweile fünften Soloalbum geht es 2014 für ihn eben "Immer weiter". Haben wir erwähnt, dass Afrob einer der besten Live-MCs des Landes ist? Nein? Gut, das setzen wir nämlich auch als HipHop-Grundwissen voraus. Der Beweis folgt dann im Juli in Ferropolis.

Und noch ein wirklich wichtiger Hinweis. Die splash! Tickets werden immer knapper. Sichert euch unbedingt eure Tickets frühzeitig. Derzeit gibt es schon diverse Halunken, die ihre Unwesen auf den digitalen Marktplätzen treiben und gefälschte Tickets anbieten. Wenn wir endgültig ausverkauft sind, wird das natürlich noch schlimmer. Also haltet euch unbedingt ran!
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