Frank Turner: Von Der Kneipe Ins Stadion


Kategorie: Poolbar Festival
geschrieben von: Poolbar Festival geschrieben am: 24.05.2013 um: 14:03 Uhr
Der britische Songwriter Frank Turner erzählt im Interview zum neuen Album »Tape Deck Heart« von Stadionkonzerten, und missglückten Mixtapes.
von Bastian Küllenberg, erschienen auf intro.de



Ein Singer/Songwriter auf dem Weg in die Arena. Frank Turner ist endgültig auf den großen Bühnen angekommen. Seit der Brite 2009 beim Punk-Label Epitaph unterschrieb, wuchs seine Bekanntheit stetig. Das vierte Album »England Keep My Bones« kratze zwei Jahre später mit hemdsärmeligem Sound zwischen Folk, Springsteen und Mike Ness bereits an den britischen Top10 und sorgte endgültig dafür, dass Turner sein Image als aktueller Billy-Bragg-Nachfolger nicht mehr loswurde.

»Tape Deck Heart« ist das erste Album, seit der Brite bei der Eröffnungsfeier der Olympiade in London auftrat und das Wembleystadion ausverkaufte. Große Wegmarkierungen auf der Straße des Erfolgs, doch mutmaßlich auch eine Belastung durch Erwartungsdruck und ein Vielfaches an Aufmerksamkeit. Turner scheint den Sprung von der Eckkneipe in die Arena gut überstanden zu haben. »Es fühlt sich manchmal etwas surreal an vor einem so großen Publikum zu spielen. Doch ab einem bestimmten Punkt ist ein Konzert einfach ein Konzert. Der Unterschied zwischen Shows in Bars und Stadien ist eigentlich nicht so unglaublich drastisch. Du spielst immer noch deine Musik, um Leute damit zu unterhalten.« Bei aller Betonung des Bodenständigen liegt dem Songwriter künstlerischer Stillstand jedoch fern. »Ich denke mein Klang hat sich dadurch entwickelt, dass ich älter geworden und in den letzten Jahren mehr gereist bin. Jedenfalls hoffe ich das. Ich habe kein Interesse daran mich andauernd nur zu wiederholen.«

Es schwingt eine nostalgische Note im Titel des aktuellen Albums mit. »Auch wenn ich nicht glaube, dass Tapes unbedingt das technisch praktischste Medium für Musik sind, liebe ich die Sorgfalt, die man aufbringen muss, um ein gutes Mixtape zu machen.« Keine Frage, dass auch Turner in seiner Jugend die hausgemachten Compilations als romantische Anbahnungshilfen nutzte. »Leider hat keine meiner Kassetten, die ich für Mädchen aufgenommen habe, je funktioniert«, kommentiert der Songwriter und liefert eine mögliche Erklärung direkt mit. »Ich erinnere mich gut daran, dass ich ›I'm The One‹ von den Descendents auf einer Reihe von Tapes benutzte.«

Turner wuchs in den frühen Achtzigern auf, einer Zeit, in der die CD erst eine schwache Ahnung der Zukunft war und erinnert sich daher noch gut an seine erste Begegnung mit dem Medium Musik-Kassette. »Mein erstes Tape war ›Killers‹ von Iron Maiden, das mir mein Vater kaufte, nachdem ich ständig danach gefragt hatte. Die erste Kassette, die ich von meinem eigenen Geld gekauft habe, war aber wohl vermutlich auch von Maiden.«

Frank Turner wird am 20. Juli im Rahmen des ersten Open Airs beim poolbar-Festival zu Gast sein!
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