Den Sound von Annie Taylor beschreibt Gigwise als "mellow, cool guitar romp through desert rock, shoegaze, indie and pop influences." Hm. Ich weiß nicht. Das liest sich so, als sei die Band aus Zürich etwas unentschlossen. Das ist sie beileibe nicht, denn Annie Taylor haben durch unaufhörliches Touren ihren roughen Mix aus Grunge, Rock und psychedelischen Sounds zu einer namhaften Live-Marke auf europäischen Bühnen entwickelt. Von den kleinsten Kaschemmen bis zu namhaftesten Festivals (u.a. MTV Music Week, Reeperbahn Festival, Zürich Openair und Montreux Jazz Festival und im März 2024 auch SXSW in Austin, Texas) - sie ziehen es durch.

Ihr Name kommt nicht von ungefähr, denn eine Band, die sich nach der Frau benennt, die sich als erster Mensch in einem Holzfass die Niagara-Fälle hinunterstürzte, setzt alles auf Rot, macht kein Kompromisse, ist zu allem entschlossen, zu jedem Stunt bereit.

Hinter Annie Taylor stehen Sängerin und Gitarristin Gini Jungi, Bassist Michael Mutter, Schlagzeuger Jan Winkler und Gitarrist Tobias Arn. Dass es hierbei um vier Menschen geht, die Freunde sind, die eine gemeinsame Idee verinnerlicht haben und ausleben, ist offensichtlich. Gini Jungi selbst sagt zu ihrer Musik: "In unseren Songs sprechen wir die Vergänglichkeit des Lebens an und fordern dazu auf, jeden Moment ganz bewusst zu geniessen." Und so betonen ihre Songs die Bedeutung der Entdeckung von Akzeptanz und innerem Frieden, selbst in den schwierigsten Momenten.

"Gini Jungi kann rotzig wie Courtney Love und lässig wie `Queen Of Cool´ Kim Gordon" weiß Visions. "Wir haben unterschiedliche musikalische Hintergründe, aber wir alle teilen eine tiefe Leidenschaft für die Schaffung von Musik, die unser Publikum wirklich berührt", versichert uns Gini. Okay, das behaupten erstmal alle, selbst irgendwelche zusammengecasteten Flitzpiepen-Acts. Aber hier ist die Aussage sehr, sehr glaubhaft. Sonst hätte sich vermutlich auch Ali Chant (u.a. P.J. Harvey, Aldous Harding, Katy J. Pearson, Fatboy Slim, The Kills, Yard Act) nicht bereit erklärt, Annie Taylor's jüngstes Album "Inner Smile" zu produzieren.

Aber zurück zu ihrer Bühnenpräsenz, die von zig Quellen gelobt wird - so hat Louder Than War konstatiert: "Ihre high-energy Live-Shows sind einfach spektakulär. Es ist beeindruckend, die Begeisterung zu spüren, die die Musiker mit dem Publikum während ihres lauten und verblüffend guten Sets verbindet."

Und endlich ist auf der OBS-Bühne mal wieder eine Flying V zu sehen.

(Foto: Fabio Martin)

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