Bestätigt: Midnight Choir (nor)


Kategorie: Orange Blossom Special
geschrieben von: Orange Blossom Special geschrieben am: 16.10.2017 um: 08:15 Uhr

Das kann doch noch nicht alles gewesen sein, dachte man schon 2003, als Midnight Choir, diese legendäre und zwischenzeitlich sagenumwobene Band, das OBS spielten und ihre letzten Konzerte außerhalb Norwegens gaben. Denn sie waren beeindruckend. Man wollte einfach nicht, dass es diese Band, die seit 1992 Spuren hinterlassen hatte, plötzlich nicht mehr geben sollte. Und doch: im Jahr darauf lösten sie sich auf. Es gab nicht mehr viel Gemeinsames. Al DeLoner, Paal Flaata und Ron Olsen hatten sich auch musikalisch nichts mehr zu sagen. ?Weltweit hob ein greinender Chor der Traurigen an - denn diese Band, die der Welt solche unerschütterlich dem Zeitenlauf die Stirn bietende Werke wie Amsterdam Stranded, Unsung Heroine oder Waiting For The Bricks To Fall geschenkt hatte, war - jawohl - einzig. Die Grandezza, der Schmerz und der Schmelz in Pal Flaata's Stimme, Al De Loner's vor nichts Halt machendes Songwriting, welches noch jeden braven Menschen ergriff, der ein Herz sein eigen nannte, die teils fragile, teils üppig auftragende instrumentale Textur - die jubilierenden Sterbenslieder, Mercy of Maria, Matisse, Jeff Bridges - was für wahnsinnig gute, überbordende Epen in Moll. Da regnet es viel, da wird Verlangen nach Unerreichbarem lebendig, da wird Seelenpein zum Antrieb. Sie klangen nach Ewigkeit, verhüllt von schwerem Samt. Aber es war vorbei. Midnight Choir war fortan nur noch Erinnerung, schwere, schwermütige Erinnerung. Man hörte die alten Alben und konnte es nicht fassen. Die Best-Of-Doppel-CD, 2005 veröffentlicht, konnte nicht trösten, war sie doch erst Recht Fanal des Vergangs. Es war vorbei. ?

Al machte solo und mit künstlerisch ambitionierten Projekten weiter, Ron Olsen wurde in Indien vermutet, Paal Flaata lieh seine Stimme eine Zeitlang diversen Coversongs. Nichts reichte indes an die Magie von Midnight Choir heran. ?

2016 dann - plötzlich und unerwartete Lebenszeichen. Es kam zu vereinzelten Reunion-Konzerten. Sie wurden ein Triumphzug. Hier wurde nicht lediglich den alten Zeiten gehuldigt, es wurden sämtliche Kaliber aufgefahren, die diese Wiedervereinigung zu etwas Besonderem machte. Alle ihre Klassiker wurden bemüht, logisch, allerdings gleichzeitig werkgetreu und in teils doch derart zeitgerechten Versionen, dass nicht nur die zuhauf anwesenden namhaften Gastmusiker aus dem Staunen nicht mehr heraus kamen. Einige weitere Shows folgten 2017. Nun, 2018, 15 Jahre nach ihrem letzten Auftritt außerhalb ihrer Heimat, werden sie das erste Konzert nach ihrer Auflösung jenseits Norwegens bei uns im OBS-Garten absolvieren. Das macht uns schon ein wenig stolz. Sie sind in der Form ihres Lebens, in Originalbesetzung, auf der Bühne nun zu sechst, allerdings. "Warning: Some of the emotions displayed in the music may not be suitable for everyone«, stand einst auf dem Cover von "Waiting For The Bricks To Fall". Ihr seid gewarnt. Für die, die es noch nicht geahnt haben: Midnight Choir werden selbstredend das OBS 22 beenden. Sonntag, letzte Show. Jungejungejunge. Das wird ein Ding. ?

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