Lange nicht war Haltung so wertvoll und wichtig wie heute. Pål Moddi Knutsen aus dem Norden Norwegens war zunächst Aktivist, bevor er zum Songwriter wurde. Als Mitglied der Socialist Youth und Young Friends of the Earth erkannte er, dass die Lieder, die sie gemeinsam sangen, ganze Jahrzehnte zurückreichten. "Wunderschöne Lieder, aber sie korrespondieren nicht mit der Realität, in der wir heute leben" erklärt er, "und deshalb habe ich angefangen, selbst Musik zu schreiben". Sein jüngstes Album ‚Unsongs" ist eine bemerkenswerte Sammlung von Songs, die unterdrückt bzw. in ihren Ursprungsländern verboten wurden. Die Versuche, sie verstummen zu lassen, waren vielfältig: vom relativ harmlosen Einreiseverbot bis hin zu brutalem Mord. Mit viel Feingefühl und großer Vorstellungskraft hat Moddi den Liedern neues Leben eingehaucht und ein bewegendes, Augen öffnendes Album erschaffen. ‚Unsongs" feiert die Zensierten und deckt gleichzeitig die Zensoren auf. In diesem Sinne birgt das Album sowohl Lehren der Vergangenheit als auch Lektionen für die Zukunft. Da Moddi in jedem Lied bei aller mitschwingender Bedeutung auch die musikalische Tiefe entdeckte, von der Last der Zeit befreite, wiederentdeckte und mit zum Teil schwelgerischen Arrangements neu belebte, entwickelt sich die anfänglich nur thematische Verbindung der so unterschiedlichen Songs zu einer musikalisch organischen Einheit. Ein hochinteressanter Künstler mit einem äußerst spannenden Projekt.
Foto: Joergen Nordby

http://www.moddi.no/