 Melancholie ohne Leiden, leicht und luftig: Die Songs des Wahlberliners aus Bolivien erinnern entfernt an Sufjan Stevens oder Bon Iver. Mit ihnen teilt er die Vorliebe für ausgefeiltes Songwriting und den Hang zu elektronischer Musik.
Auf der Bühne versucht der 28jährige David Lemaitre mit seinen Begleitmusikern "die Anmutung eines Orchesters zu erreichen, indem wir uns selbst loopen und so Klanglandschaften errichten". Und das mit Erfolg: es ist ein warmer, groovender Sound in den die einfühlsamen Songs gebettet werden, ohne Pathos aber mit dramaturgischem Geschick dargeboten. Ob beim Eurosonic-Festival, beim Melt oder beim Maifeld-Derby: David LeMaitre betört. In Trio-Besetzung erleben wir neben Gitarre und Gesang einen einzigartigen, aus Flaschen gebauten Synthesizer, Violine, Cello, Tasteninstrumente, Loops, Vibraphon, Drums. Klassische Songwriterkunst, südamerikanische Weite, musikalisches Querdenkertum, Erinnerungen an den verstorbenen Elliott Smith, deutsches Kraftwerk, Stimmgewalt, gesunder Größenwahn, dosierte Beats. Herrlich.
|
