Poolbart: Schüchterne Gitarrengöttin |
Kategorie: Poolbar Festival | |
geschrieben von: Poolbar Festival | geschrieben am: 23.07.2014 um: 13:08 Uhr |
Review von Lukas Ortner
Fotos von Matthias Rhomberg: Gallery Anna Calvi In England als Heldin gefeiert, in unseren Kreisen als Geheimtipp auf dem Vormarsch: Die britische Popsängerin Anna Calvi gab sich gestern die Ehre, als Appetizer fungierte MoreEats.
Kleines Großes Kino Einen Künstler wie Moritz Schädler zu beschreiben ist nicht immer ganz einfach: Lernte ich ihn vor mehreren Jahren mit seinem damaligen Projekt The Dead Leaves kennen, sah (und sieht) man diesen Ausnahmemusiker seither in verschiedensten Konstellationen. Den gestrigen Abend eröffnete er mit seinem Pop-Projekt MoreEats. Eine hallende Cleangitarre, monotoner Gesang, Up-Beat-Dynamik. Was soll man dazu noch sagen? Ein bisschen Adam Green, vielleicht Beck, ein bisschen 50er-Charme, und verdammt viel guter Humor. Für den regelmäßigen Poolbar-Gänger ist MoreEats kein Neuland, und immer wieder eine Erfrischung. Guter erster Gang – Merci!
Operngesang und Rockgitarre Nach dem traditionellen Wohnzimmer-Check in der Umbaupause fand man sich im nun gut gefüllten Pool wieder. Vertraute Gesichter hier und da, einige Altersklassen abgedeckt, wartete man gebannt. Licht aus und los: Die zierliche Britin Anna Calvi betrat die Bühne, gefolgt von Ihrer 3 köpfigen Band, und nahm die Besucher_innen mit auf eine Reise. Auf ihre Reise. Eine Reise durch extravaganten Brit-Poprock, getragen auf dem teilweise opernhaften, teilweise tiefen Gesang (Hierzu ein kurzes name dropping zum Vergleich: Zola Jesus, London Grammar, und etwas PJ Harvey oder Patti Smith). Gleich zu Beginn gab es ihre Hits Eliza und Jezebel, perfekt dargeboten, und dem Publikum gefiels. Calvi, ihres Zeichens studierte Musikerin, wird oft als eine der größten Gitarristinnen der Gegenwart gehandelt - und das vollkommen zu Recht. Gibt sie sich nach außen hin eher schüchtern und zurückhaltend, dreht sie gitarrentechnisch voll auf. Ihre Telecaster wird gestreichelt in Suzanne And I, und wurde gestern geshreddet im Gitarrensolo vor dem kurzen Anspielen des Songs Strange Weather, einer Kollaboration zwischen Calvi und niemand Geringerem als Talking Heads Frontmann David Byrne. Denn auch einige Größen der Popkultur halten quasi ihre schützende Hand über die 34-jährige Engländerin. Ihre Karriere startete mit Supportacts für zBsp Nick Cave & The Bad Seeds oder die Arctic Monkeys, daraus resultierend verschaffte ihr der Leadgitarrist der Britpop-Größen The Coral ihren ersten Plattenvertrag und Musikinnovator Brian Eno hält Einiges von ihr. Fazit: Eine super Kombination mit Supportact und Headliner, ein schönes, erstaunliches Konzert und definitiv Tipp, der nicht mehr lange geheim bleibt. Jedem ans Herz zu legen. Merci! |
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