The Notwist (d)


Kategorie: Kulturzelt Kassel
geschrieben von: Kulturzelt Kassel geschrieben am: 07.03.2013 um: 13:59 Uhr
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11-the-notwist-21The Notwist, 1986 gegründet, haben den internationalen Ruf deutscher Popmusik in etwa so beeinflusst wie vor ihnen nur Kraftwerk und die Einstürzenden Neubauten - komisch, dass es aus Deutschland immer die Tüftler sind, die Sinnsucher. Die Band feilt insektenforscherisch an ihren Popsongs, die wie aus Facettenaugen in die Welt hinausschauen - eine Perspektive ist der Band nicht genug; da wären der Reichtum und die Poesie des Popsongs doch verschenkt. Auf dem epochalen Album "Neon Golden" präparierten The Notwist damals zehn Lieder - so lang, bis ein mordskompliziertes Cello, ein Banjo, Geräusche und elektronische Beats, Streicher und Gitarren gleichzeitig zusammenpassten, und sich Gesamtkunstwerksound zusammenfügten. "Neon Golden" verkaufte sich hundertfünfzigtausend Mal, die Band spielte weltweit in ausverkauften Clubs, alle jubelten, Kritiker und Publikum unisono. Aber das mussten sie auch, weil ein Lied wie das letzte des Albums, "Consequence", das klein beginnt, immer größer und größer wird und in den Zeilen "Leave me paralyzed ... love" gipfelt, unvergleichlich war - und unvergleichlich auch Markus Achers markante Stimme dazu.

11-the-notwist-11The Notwist spannen den Bogen von Hardcore bis zu elektronischen Einflüssen, und quasi nebenbei gibt es auch Jazzanklänge. Vor Jahren haben Depeche Mode den Tod der Gitarre erklärt, nur um danach mit gewaltigen Gitarren zurückzukommen. Auch The Notwist hatten auf ihre Weise die Gitarre dem Erdboden gleichgemacht, sie eingebettet als ein Instrument neben all den anderen. Jetzt, auf "The Devil, You + Me", was ja schon ein bluesartiger Plattentitel ist, sind es die Gitarren, die vor allem den Ton angeben: When I woke up this morning ...: eine akustisch, eine verzerrt, eine, die das Feedback verzehrt. Das sphärische ihrer Musik haben The Notwist jetzt sehr angenehm geerdet.
Markus Acher,voc & guit.; Micha Acher, bass, keys; Martin Gretschmann, electronics¸ Andi Haberl, drums & perc.; Karl Ivar Refseth, vibrafon & perc.; Max Ehwald, guit. &, keys

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