Esperanza Spalding Quartet (usa)


Kategorie: Kulturzelt Kassel
geschrieben von: Kulturzelt Kassel geschrieben am: 22.03.2010 um: 10:54 Uhr
Jul 8 19:30

Esperanza By Johann SautyBei der Friedensnobelpreisverleihung in Oslo an Barack Obama spielte sie und alle Welt konnte sich davon überzeugen: Sie ist 24 Jahre alt, sieht blendend aus, singt, komponiert und spielt virtuos Kontrabass: Die Amerikanerin Esperanza Spalding verkörpert genau das, was die in die Jahre gekommene Jazzwelt dringend braucht. Esperanza Spalding gilt als eine DER Entdeckungen der US-Jazzszene: Umwerfend natürlich, begnadete Sängerin, virtuose Kontrabassistin und als Komponistin bahnbrechend.

Wer selbst ein bisschen Bass spielt und Gelegenheit hatte, stämmigen Stars wie Ray Brown und Buster Williams die Pranke zu schütteln, wundert sich über die grazile Dame: Ihre Arme sind dünner als der Hals ihres Instruments, ihre Hände gleichen denen eines schmächtigen Teenagers. Und mit ihnen holt sie Töne aus dem Kontrabass heraus, wie wir sie zum Beispiel auf ihrer CD “Esperanza” hören? Das amüsiert Esperanza. Zum Bassspielen brauche man nicht unbedingt übergroße Hände und Arme wie ein Bodybuilder.Esperanza By Johann Sauty Auf die Spielweise käme es an, sagt sie, und da hätten ihr Lehrer aus Klassik und Jazz Techniken beigebracht, mittels denen man auch mit kleinen Greiforganen mächtige Klänge erzeugen kann. Nach ihrem internationalen Debütalbum “Esperanza” soll die Jazzwelt das Wunderkind nun live erleben: Die virtuose Instrumentalistin, die begabte Sängerin, Komponistin und Texterin, die jüngste Dozentin am berühmten Bostoner Berklee College, die auch noch den verheißungsvollen Vornamen “Hoffnung” trägt. Wenn man Esperanza zuhört, singt einem aus dem Ensembleklang der ausgesprochen warme Sound eines beeindruckend geschmeidig gespielten Kontrabasses entgegen, dazu ertönt eine mühelos kreuz und quer durch die höhere Mathematik der Jazz-Melodik steigende, sehr schöne Frauenstimme. Es gab viel Hype um Esperanza Spalding. Doch der Rummel hat der unter dem Motto “Lady Plays The Bass” angekündigten Künstlerin nicht den Kopf verdreht. Sie beschreibt sich selbst zuerst als Bassistin; aber es mache ihr Spaß, wie eine Sängerin/Songwriterin Stücke zu schreiben und selbst darzubieten. Ihre  Mutter schickte sie zum Geigenunterricht, als sie fünf Jahre alt ist. Schon als Kind wird die Hochbegabte Mitglied der Chamber Music Society im heimatlichen Portland (Oregon), mit 15 wählt man sie zur Konzertmeisterin; dann wechselt sie von der Violine zum Kontrabass und von klassischer Musik zum Jazz. Beim Studium am Berklee College, das ein Stipendium möglich macht, lernt Esperanza Idole wie Pat Metheny kennen. Dieser bemerkte: “Ihre einmalige Qualität geht über ihre unglaublichen musikalischen Fähigkeiten hinaus. Sie hat diesen seltenen “X-Faktor”, sie ist in der Lage, ihre Visionen und ihre Energie transportieren zu können.” Erst jetzt verwirft die vielseitig Interessierte den Plan, vielleicht doch lieber Politikwissenschaft zu studieren und konzentriert sich voll auf die Musik.

Welche Musik? Esperanza Spalding ist im Pop-Zeitalter aufgewachsen; außer Jazz mag sie auch Funk, Rock und Latino-Folklore. Sie träume eher von einem Platz als Bassistin in einer super Jazzband, etwa bei Leuten wie Herbie Hancock oder Joe Lovano, mit denen sie schon aufgetreten ist. Ob sie poppige Songs bringt oder scattet - Esperanza Spalding ist auch mit ihrer Stimme eine Ausnahmekünstlerin, von der wir in Zukunft noch viel hören wollen.

Bitte beachten sie, dass am Eröffnungsabend die Hälfte der Eintrittskarten für die Freunde und Förderer des Kulturzeltes reserviert sind.
Mit freundlicher Unterstützung der Wintershall Holding GmbH

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