Thees Uhlmann


Kategorie: Kulturzelt Kassel
geschrieben von: Kulturzelt Kassel geschrieben am: 31.03.2019 um: 17:48 Uhr

Wenn der Alltag seine bunte Trostlosigkeit ausbreitet, die Glieder schwer werden, weil die Gegenstände ihre unbarmherzig triste Sprache sprechen und Monotonie das Gemüt zu umschleichen beginnt. Wenn der eigene Blick also die Welt nicht mehr verschlingen mag, genau dann kommt, so man Glück hat, ein Thees Uhlmann Song um die Ecke und zwingt diese Tristesse, interessant zu flimmern.
Man könnte meinen, Thees Uhlmann schreibt seine Musik, um den Einfamilien- oder Reihenhäusern, den eingezäunten Grünflächen der Vorstädte, der traurig in Plastik eingeschweißten Scheibenwurst im Supermarktregal, etwas zu entlocken, was sie alleine nicht würden ausstrahlen können. Wir nennen das Euphorie. Die Art von Euphorie, die aufkommt, wenn wir uns mit Dingen so intensiv beschäftigen, dass diese anfangen, eine unerwartete Geschichte zu erzählen.
Thees Uhlmann verbindet mit seiner Heimatstadt Hemmoor in der Gegend von Cuxhaven, wo er in den frühen Neunzigern Tomte gegründet hat, Menschenleere und das Warten auf den Zug nach Hamburg. Zu viel Zeit, zu lang die Weile, zu viel Pubertät. Weil er sich so liebevoll gegen sie auflehnen kann, entlehnt seine Musik dieser Kleinstadt-Szenerie ihre vielleicht größten Momente.
Wenn wir uns also nach dem rauschhaften Thees Uhlmann-Konzert im Kulturzelt auf den Heimweg machen, kann es uns passieren, dass wir unsern Nachbarn dabei beobachten, wie er, eine Stromgitarre über den Schultern, seinen Buchsbaum streichelt. Oder schleppt er etwa doch nur müde seine elektrische Heckenschere zurück in den Schuppen?

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Das Konzert ist unbestuhlt.


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