Thees Uhlmann (d)


Kategorie: Kulturzelt Kassel
geschrieben von: Kulturzelt Kassel geschrieben am: 07.03.2016 um: 10:39 Uhr
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Der Roman von Thees Uhlmann " Sophie, der Tod und ich" beschäftigt sich mit großen Fragen: "To burn out or to fade away?" Trotzdem sehr sehr lustig, man liest und lacht und freut sich, dass man noch am Leben ist. Aber heute gilt es wieder der Musik!
23-10082016-thees-uhlmann-2-copyright-by-ingo-pertramerMan stelle sich vor, Daft Punk hätten mit Danger Mouse, Tom Petty und Ingo Insterburg William Faulkners "The Sound and the Fury" vertont. Doch keine Angst: Thees Uhlmann pfeift auf Vergleiche. Stattdessen reißt es die Brooklyn-Bridge ein, enthüllt einen makellosen 18-Silben-Reim und eine Single, die nicht weniger als geballte westdeutsche  Geschichte zum Kopfnicken und Mitsingen bietet. Dieser norddeutsche Hooligan der Herzen, der seine Band Tomte über eine Dekade lang mit der Peitsche ungezügelter Leidenschaft von Club zu Club und von Platte zu Platte gejagt hat, um dann 2011 mit seinem ersten, selbstbetitelten Soloalbum den ganz großen Wurf zu  landen: von null auf vier in die Charts, neun Wochen in den Top 100. Dann also der zweite Streich "#2".

23-10082016-thees-uhlmann-copyright-by-ingo-pertramerStilistisch setzt Uhlmann  mit seinen Projekten, genauso wie bei Tomte,  auf Indierock und deutschsprachigen Pop. Auf der Bühne und im Studio immer dabei: Gitarrist und Produzent Tobias Kuhn. "Wir sind eine krude Mischung aus altem Ehepaar und junger, wilder Liebe. "Du darfst einen Song über die Liebe   und   einen   über   die   Abwesenheit   von   Liebe singen. Beim Rest muss was Anderes her", lautete die Prämisse, die Tobias ausgab. Entsprechend ungewöhnlich ist das Themenspektrum .  Den Spannungsfeldern zwischen Stadt und Land, Nähe und Distanz, Krieg und Frieden, zwischen dem am Piano komponierenden   Songwriter   und   dem extrovertierten Musiker.  Denn obwohl Uhlmanns Songs gern mal die Faust  recken,   entbehrt   selbst   ein   Ohrwurm wie die erste Single- Auskopplung  "Am 7.März" nicht einer gewissen Sentimentalität. Erzählerische Kleinode hat er geschaffen und etwas Besseres  konnte bei diesem Projekt gar nicht passieren, wie lieben die Detailverliebtheit der Texte, keiner erzählt schöner über abgerissene Gitarrensaiten, getunte Autos und Littbarski Poster als Thees Uhlmann.


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