Edgar Knecht Quartet (d)


Kategorie: Kulturzelt Kassel
geschrieben von: Kulturzelt Kassel geschrieben am: 08.03.2013 um: 14:41 Uhr
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29-edgar-knecht-3-klinger-eisenlohr"Vielleicht war Jazz schon lange nicht mehr so originell und anregend" schrieb die Kritik zu seinem letzten Kulturzeltkonzert. "Was sich da vor uns ausbreitet an Musik, ist schlichtweg grandios", schwärmt auch das Jazzpodium und die Frankfurter Allgemeine Zeitung meint: "Eine solche Musik hat die Welt wohl noch nicht gehört". Und tatsächlich gelingt dem deutschen Pianisten Edgar Knecht gemeinsam mit Bassist Rolf Denecke und den Schlagzeugern Stephan Emig und Tobias Schulte etwas, was man so noch nicht erlebt hat: Die Lebendigkeit von Jazz und Weltmusik und die Raffinesse klassischer Kompositonsweisen mit der Tiefe und Klarheit alter Volksliedmelodien zu verbinden.

29-edgar-knecht-2-klinger-eisenlohrWie man mit Empathie und großer emotionaler Kraft dem angestaubten deutschen Volkslied zu neuer Blüte verhilft, demonstrierte Edgar Knecht 2010 auf seinem Debütalbum "Good Morning Lilofee'. Gleich mit dieser ersten Trioeinspielung wurden der Komponist und sein Quartett auf bedeutende internationale Festivals eingeladen. Dort spielten sie neben Weltstars wie John Scofield, Buena Vista Social Club, Pat Metheny oder Dave Holland und eroberten Publikum und Kritik unisono.

Mit der neuen CD "Dance On Deep Waters' setzt das brillante Ensemble seinen Streifzug durch das "Old German Songbook" nun fort. Bedeutende Volkslieder der Romantik, wie das mit swingendem Latin-Flair daherkommende "Gedankenfreiheit" oder das in rasanten Bebop-Tempi strahlende "Frühling", werden von berührender musikalischer Tiefe und atemberaubender Grandezza durchdrungen. Kontemplation und Groove feiern ein unter die Haut gehendes, berauschendes Sinnenfest.

29-29-edgar-knecht-2-klinger-eisenlohr-1Edgar Knecht hat mit seinem erfrischenden Zugang zur verloren geglaubten Tradition längst Maßstäbe gesetzt. Dass seine detailreichen Kompositionen dabei Innigkeit und Tiefgang mit südlicher Wärme und vitalen tänzerischen Impulsen verbinden, ist eines der Wunder in Knechts Musik. Seine Lieder werden durch ihre leichte spielerische Magie und ihre Erzählkunst zu Orten, an denen fesselnde Imaginationen angestoßen werden und man immer wieder vor Spannung den Atem anhält. Da erfährt "Der wilde Wassermann" eine trotz seiner Reduziertheit klassisch anmutende Opulenz, während sich in der tragischen Liebesgeschichte "Es waren zwei Königskinder" Raum und Zeit aufzuheben scheinen. Und das Wiegenlied "Guten Abend, gute Nacht", das mit der Melodie von Johannes Brahms fast jeder kennt, mündet in eine ebenso zarte wie tief empfundene Jazz-Ballade. Auf den Wellen der tiefen Wasser tanzen Klavier, Bass und Schlagzeug, formen sich Rhythmen und Melodien zu furiosen Klangfeuerwerken. "Und das geschieht" so die Hessische Allgemeine, "mit so viel Innigkeit, ausgelassenem Spielwitz, Improvisationsfreude und Spontanität, dass es bisweilen fast zum Weinen schön ist." Eine Frischzellenkur aus Jazz und Weltmusik.

Edgar Knecht - Piano, Komposition
Rolf Denecke - Bass
Tobias Schulte - Drums, Percussion
Stephan Emig - Percussion, Drums

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