Während diese Zeichen getippt werden, scheinen nach dem rekordgrauen Winter 2012/2013 die ersten frühlingshaften Sonnenstrahlen auf die Schreibtische der Republik. Auf ihnen frischgebrühter Kaffee, dessen Dampf bis hoch über die Tasse steigt. Im hereinbrechenden Licht werden die einzelnen Tröpfchen sichtbar, die zusammen diese Dunststreifen bilden. Sie muten wie ein Wesen an, das sich versteckt hält und bei Gefahr ausbricht um kurz darauf wieder zu verschwinden. Jetzt nur noch die schlanke Frau mit roten Lippen aus der Tasse trinken lassen und fertig ist der Kaffeespot.
Die Überleitung zu Roosevelt ist jetzt leider verdunstet. Von daher: Seit Oktober 2012 schwirrt sein großartiges Stück "Sea" durch die Blog-Filter und in die Münder. Anfang März kam "Around You" zum Vorschein und brachte eine schöne, düstere Stimmung mit. Der junge Kölner hat ein echtes Händchen für Melodien, die auch (oder besonders) im Winter funktionieren. Auf alle Jahreszeiten vorbereitet, verwandelt sich Roosevelt derzeit zu einem Hoffnungsträger am deutschen Pop-Dunststreifen. Winterschlaf hat er nicht gehalten. Noch versteckt sich sein Wesen, seine erste EP, aber am letzten Maiwochenende wird es sich entpuppen und dem Sommer in Neustrelitz mit kräftigem Druck die Hand schütteln.
Roosevelt, wärst du ein Kaffee, ich würde dich trinken!

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