Singen Macht Freude Und Hält Jung! | Interview Mit Christa Labahn


Kategorie: Fête de la Musique
geschrieben von: Fête de la Musique geschrieben am: 11.06.2019 um: 06:55 Uhr

Wer besonders viele Follower auf sozialen Netzwerken hat und viel von sich reden macht, den nennen wir heute "Influencer". Meist sind dies Internet-affine junge Menschen, die viel (ja-ha, manchmal einen Mü zu viel) mitzuteilen haben. Wir möchten zum nahenden Fest der Musik nun aber mal jemanden zu Wort kommen lassen, der viel über Musik weiß, aber für gewöhnlich nicht auf jedem Social Media Kanal unterwegs ist.

Christa Labahn ist 76 Jahre alt und singt im Ernst-Busch-Chor Berlin, einer Seniorengruppe des Chorverbandes Berlin. Wir haben ihr einige Fragen gestellt.

FêteBerlin: Liebe Frau Labahn, wir haben Sie als unsere Influencerin ausgewählt. Welche Nachricht an die Welt haben Sie, die unbedingt viral gehen sollte?

Christa Labahn: Singt! Denn Singen macht Freude, stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl, entwickelt Musikalität, stärkt Gedächtnis und Lernfähigkeit, hält jung und fördert die Gesundheit.

Chor Bühne Füße

Foto: (c) Grafai, Chorverband Berlin

FB: Mit welchen Liedern sind Sie aufgewachsen? Gibt es aus dieser Zeit Lieder, die Sie heute noch singen?

Christa Labahn: Neben Kinderliedern habe ich vor allem bestimmte Pionierlieder, Friedenslieder, Arbeiterlieder und Volkslieder viel gesungen, auch internationale Volkslieder in russischer und englischer Sprache. Viele dieser Lieder finden sich auch im Repertoire des Chors, schöne Massengesänge wie z. B. das "Solidaritätslied" oder die Europahymne "Ode an die Freude".

FB: Was bedeutet Ihnen das Singen und wie lange singen Sie schon im Chor?

Christa Labahn: Musik ist ein wesentlicher Bestandteil meines Lebens. Neben dem Klavier- und Cellounterricht habe ich auch immer schon gern gesungen, zuerst im Schulchor, später im Chor der Universität, nach Ende der Berufstätigkeit, seit 2006, im Ernst-Busch-Chor Berlin. Insgesamt singe ich - mit Pausen - seit 22 Jahren.

FB: Wir haben ja heute mit unseren iPhones immer und überall Zugriff auf eine riesen Bandbreite von Musik. Nutzen auch Sie iTunes, Soundcloud oder Youtube, um neue Musik zu entdecken?

Christa Labahn: Ja, insbesondere Youtube, z. B. bei der Vorbereitung von Mitsingkonzerten (zuletzt am 1. Juni 2019 das Requiem von Verdi in Barcelona, gemeinsam mit dem Rundfunkchor Berlin). Dabei geht es nicht um die Neuentdeckung, sondern um das Erlernen und Befähigen der richtigen Interpretation.

FB: Es gibt immer wieder Revivals totgesagter Musikstile. Amy Winehouse und Duffy z. B. haben Swing und Bigband Musik wieder etwas zurückgebracht und in den USA gibt es gerade wieder viele neue Folk Musiker. Welcher Musikstil, glauben Sie, wird als nächstes wiederentdeckt?

Christa Labahn: Schwer zu sagen. Vielleicht verstärkt Tango und Linetance.

FB: Mögen Sie eigentlich moderne Schlager à la Helene Fischer und Vanessa Mai?

Christa Labahn:  Nein, nicht besonders.

FB: Frau Labahn, vielen Dank für das Interview. Wir wünschen Ihnen noch viele schöne Singstunden und freuen uns mit Ihnen auf die Fête de la Musique 2019!

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Der Chorverband Berlin e.V., der 2021 auf 120 Jahre Geschichte zurückblicken kann, ist die größte Amateurmusikorganisation der Hauptstadt. Der traditionsreiche Verein vereinigt rund 300 Chöre mit 11.000 Sänger*innen. Getragen werden seine zahlreichen Projekte größtenteils durch ehrenamtliches Engagement. Über die Internetseite des Chorverbandes können sich Chöre zur Teilnahme an der diesjährigen Fête de la Musique anmelden.

Der Ernst-Busch-Chor hat sich auch in diesem Jahr wieder für die Teilnahme an der Fête de la Musique beworben. Der Chor hatte 2018 seinen 45. Geburtstag, den Namen Ernst Buschs trägt er seit 1983.

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