Kapitalvermehrung mit kühlem Kalkül. Ein altes Phänomen fand wieder einmal den Weg nach Thüringen. US-Investor Lone Star und MIFA, alterwürdiger Produzent ostdeutscher Fahrräder, erkannten diese simple Marktmaxime und handelten dem entsprechend. Die Muttergesellschaft des Fahrradwerkes wurde von dem texanischen Hedgefond Lone Star und seinem Komplizen MIFA aufgekauft, die Manager der Muttergesellschaft bezogen neue Stellung im MIFA Vorstand und die Mitarbeiter aus dem Werk in Nordhausen verloren ihre Stellung. Die Managerriege hatte auch bereits für die Belegschaft schöne, neue, noch geringer bezahlte Stellen im "benachbarten" (mehr als 100 km entfernten) Werk der bereits genannten Fahrradfirma beschafft. Doch noch war nicht aller Tage Abend: die Fahrradwerker beriefen zur täglich 24h dauernden Betriebsratssitzung ein und besetzten die Fabrik. Sie verhinderten den Abtransport der Produktionsmaschinen und begannen die Produktion selbstverwaltet fortzuführen. Dieser Vorgang ist in der Nachkriegsgeschichte in Deutschland einmalig. Am Samstag erzählen die StrikeBiker im FEZ ihre Geschichte. PS: www.strike-bike.de PPS: Angela Merkel fährt am liebsten mit MIFA-Rädern durchs märkische Flachland.
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