16. Juni ¦ 20 Uhr: Asyl-monologe. Überlebenstheater


Kategorie: Festival Contre Le Racisme
geschrieben von: Festival Contre Le Racisme geschrieben am: 26.04.2012 um: 14:37 Uhr

Die Asyl-Monologe erzählen von Ali aus Togo, von Freunden liebevoll "Präsident" genannt, Felleke aus Äthiopien, der erst willensstark Abschiebeversuche verhindern muss, um dann einen Menschenrechtspreis überreicht zu bekommen, und Safiye, die nach Jahren der Haft in der Türkei und einer absurden Asylablehnung sich für das Lebensbejahenste überhaupt entscheidet: sie schenkt einem Sohn und einer Tochter das Leben.
"Viele Menschen wissen nicht, was los ist. Ich möchte zeigen, wie wir Flüchtlinge leben. Ich hoffe, dass das Publikum es verstehen wird.", so Ali, einer der Protagonisten, der seit 2007 auf eine Entscheidung zu seinem Antrag auf Aufenthalt aus humanitären Gründen wartet und somit noch heute von Abschiebung bedroht ist.
Asyl-Monologe beruhen auf dem Konzept des dokumentar. Theaters: Wortgetreue Texte, die auf Interviews beruhen, verleihen den Stimmen sonst ungehörter Menschen Gehör. Professionelle SchauspielerInnen bieten die Monologe dar und sprechen damit das Publikum direkt an - sie berühren und aktivieren.
Die Asyl-Monologe sind die erste Produktion des Berliner Vereins Bühne für Menschenrechte. "Wir möchten bundesweit ein Netzwerk an SchauspielerInnen und MusikerInnen aufbauen, die in ihrer Stadt eine Lesung darbieten. Als Theatermacher hat man sonst Sorgen wie: Funktioniert der Spannungsbogen der Geschichte? Sind Sprache und Rhythmus im Fluss? Als ich mitten in den Vorbereitung zu den Asylmonologen erfuhr, dass Ali nicht länger auf seine Aufenthaltsentscheidung warten kann und er eine Entscheidung einklagt, auch wenn diese zur Ablehnung führen kann, wurde mir klar, dass es hier um mehr geht als ein Theaterstück, ich den Text eigentlich ständig umschreiben müsste. Ungewiss ist, wie oft Ali seine eigene Überlebens-Geschichte auf einer Bühne in Deutschland noch anschauen können wird. Aber wir haben gerade deshalb die Hoffnung, dass das Publikum durch Alis Geschichte zu seinen UnterstützerInnen wird." so Gründungsmitglied und Regisseur Michael Ruf.
Inspiration sind die Actors for Human Rights aus Großbritannien. 600 professionellen SchauspielerInnen haben seit 2006 Aufführungen vor mehreren zehntausend Personen dargeboten. Der Erfolg der ersten Produktion hat zur Entwicklung von mittlerweile neun Produktionen geführt.

von: AStA Uni Hannover & Bühne für Menschenrechte
Zeit: Samstag. 16. Juni, 20 Uhr
Ort: Kultur- und Kommunikationszentrum Pavillon, Lis­ter Meile 4, 30161 Han­no­ver

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