Zydeco Und Cajun Abend Der Superlative


Kategorie: Blues Festival Basel
geschrieben von: Blues Festival Basel geschrieben am: 17.04.2015 um: 14:53 Uhr

Es ist erstaunlich, über welchen musikalischen Reichtum der Süden der USA, im speziellen der Staat Louisian mit seinem kulturellen Zentrum New Orleans verfügt. Schwarze und weisse, englische, französische, mexikanische und karibische Einflüsse haben da zu einer kulturellen und musikalischen Gemengelage geführt, die einzigartig ist. Auf diesem Boden haben sich in der Musik neben dem Blues auch Musikstile wie der schwarze Zydeco oder die weisse, frankophone Cajun-Musik entwickelt. Da sich diese Musikstile in der Vergangenheit immer wieder gegenseitig beeinflusst haben, war es für das Blues Festival Basel naheliegend, an seinem dritten Abend zwei Bands als Vertreter dieser Musikformen einzuladen.

Als Botschafter des Cajun stand da als erster der in Louisiana geborene Joe Douglas auf der Bühne. Der 77-jährige Sänger und Akkordeonspieler überzeugte sowohl durch seine Kompetenz ausstrahlende Würde als auch durch seine schillernde Stimme, die zwar nicht im eigentlichen Sinne schön war, die sich aber um so mehr durch sinnliche Ausdruckskraft auszeichnete. Natürlich sang Joe Douglas neben ein paar englischsprachigen Songs überwiegend im rollenden französischen Dialekt der Cajuns, der Nachfahren der einst im 18. Jahrhundert von den Briten aus Kanada vertriebenen und nach Louisian geflohenen Franzosen. Begleitet wurde Joe Douglas von einer bunten Truppe Schweizer Musiker, die mehr und mehr in die Musik ihres Chefs eintauchten. Schliesslich rollte und groovte der Sound so locker daher, dass es diverse Leute im Publikum von den Sesseln riss, um das Tanzbein zu schwingen.

Zugegeben, die in Bayern aufgewachsene Sängerin «Zydeco Annie» und ihre «Swamp Cats» sind zwar Weisse, dennoch gelang es der sechsköpfigen Band aus Deutschland und den USA glaubwürdig den Zydeco zu vertreten, jener Musikstil, der seine Wurzeln in der Kultur der schwarzen, französischsprachigen Kreolen im Südwesten Louisianas hat. Im Besonderen die Chefin der Band Zydeco Annie brillierte nicht nur auf ihrem Akkordeon, das sie mit traumwandlerischer Sicherheit spielte. Auch ihr Enthusiasmus und ihre Spielfreude waren ansteckend, sowohl bei ihren Mitmusikern auf der Bühne, als auch im Publikum. Viele tanzbare, rassige Stücke waren da zu hören, die das Sextett mit kerniger Frische spielte, so dass am Ende des Konzerts das begeistere Publikum Zydeco Annie & Swamp Cats mit einer Standing Ovation huldigte.

 


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