Mehr als zwei Jahre hat das aus Krumbach stammende Klezmer-Ensemble "Mesinke" an ihrer fünften Studio-CD gearbeitet. Das neue Album, das der Augsburger Jazz-Musiker Wolfgang Lackerschmid, aufgenommen hat und auf dem Augsburger Label "art-mode-records" erscheint, ist das erste Konzeptalbum der Band. Es beinhaltet Lieder und Instrumentalstücke der osteuropäischen Juden, die sich um den Schabat drehen. Es sind keine Stücke, die in den Synagogen gesungen wurden, sondern im privaten, häuslichen Bereich. In keinem Bereich jüdischen Lebens steckt so viel praktiziertes Zusammenleben und Zusammenstehen wie in diesem Wochentag. Die Texte unzähliger mitreißender Lieder erzählen von der Sehnsucht nach Frieden, rufen auf zu Zufriedenheit und beschwören die Wichtigkeit des Tages. Unter den 17 aufgenommenen Stücken befinden sich auch einige, die sich mit den sechs Arbeitstagen in der Woche beschäftigen - quasi als Gegenpol zu den Schabat-Stücken. "Shver un biter" etwa beschreibt die entwürdigenden Arbeitsbedingungen unter denen Juden zum Teil zu leiden hatten. "Barikadn" stammt aus der Feder von Shmerke Kaczerginsky, der das Stück für die Demonstrationen der Arbeiterbewegung in den 20-er Jahren in Vilnius geschrieben hat. Im Gegensatz dazu stehen die mitreißende Stücke aus der Schabbat-Tradition wie etwa "A gite vokh" oder "Shabes in feld". Auch zwei Nign, wortlose Melodien, die bis zu später Stunde a-capella am Tisch gesungen wurden, finden sich auf der 73 Minuten langen CD. Bis auf die von Mesinke-Klarinettist Alexander Maier komponierte Melodie zu den Worten von "Sholoym aleykhem" nahm das Ensemble ausschließlich traditionelle Stücke auf. Arrangiert wurden sie für Klarinette, Saxofon, Gitarre, Akkordeon, Bass, Schlagzeug und Gesang. Zu den Höhepunkten der Band während der vergangenen zwei Jahrzehnte zählten Gastspiele beim Klezmerfestival Fürth, dem Worldfest Liberec und dem Klezmerfestival in Sfad (Israel). |
