Besondere Umstände: Benannt nach dem intergalaktischen Geheimdienst aus Iain Banks „Kulturzyklus“ ist man musikalisch einem melodisch-melancholischen Postpunk verschrieben, wütend, verzweifelt, glücklich und immer uneindeutig. So darf der Hörer im eingängigen „Franklin“ den gleichnamigen britischen Kapitän bei seinem Untergang in der Arktis begleiten und droht im aggressiveren „Atlantis“ auf der Suche nach sich selbst seinerseits in einem „Meer aus Öl und Plastik“ zu versinken. Mit „Lettland“ und dem radiotauglichen „Streifen auf Papier“ gibt es auch gefühlvolle und unpathetische Liebeslieder. Jugendliche Naivität sucht man vergebens, Vergänglichkeit ist eines der Leitthemen: „Schon immer nimmst du, was du nicht halten kannst, gibst alles an einen unbekannten Strand.“ Das ist auch nur ein bisschen traurig und durchaus selbstironisch, wie spätestens mit dem funpunkigen „Graf Zahl“ und dem depressiv-überheblichen „Elfenbeinturm“ klar werden sollte: „Ich weiß, dass du dich nicht so für die Künste interessierst. Ich weiß, dass du dich lieber oberflächlich amüsierst. Alleine lebe ich in einem Turm aus Elfenbein.“ „Was sollen wir nur tun mit all der Zeit?“ fragt der Song „Kultur“. Besondere Umstände scheinen es zu wissen.
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