Gnawa Deutschland wurde 2017 gegründet. Die Mitglieder kommen aus vier verschiedenen Städten Deutschlands: Habib aus Düsseldorf (Guimbri und Gesang), Rachid aus Bonn, Zakaria aus Hildesheim, Rabiie aus Bad Salzuflen (alle Karkabou, Tanz und Gesang). Gnawa sind Nachfahren von Westafrikanern, die ab dem 11. Jahrhundert aus der Region um die heutigen Staaten Mauretanien, Senegal, Niger, Mali, Guinea und Sudan über Timbuktu verschleppt und im Maghreb versklavt wurden. Mit ihrer rhythmusbetonten Musik erneuerten sie nicht nur den Sound Marokkos, sondern übten auch großen Einfluss auf die internationale Entwicklung des Jazz aus. Ab den 1960er Jahren interessierten sich renommierte US-Jazzmusiker wie Randy Weston für die Musik und traten zusammen mit großen Gnawa-Meistern auf. Auch Rockstars wie Jimi Hendrix, Led Zeppelin, Peter Gabriel oder Carlos Santana ließen sich von der Trance-Musik inspirieren. Zum Gnawa- und Musik-der-Welt-Festival in der marokkanischen Hafenstadt Essaouira kommen seit 1998 jährlich fast halbe Million Besucher und etwa 300 Künstler aus der ganzen Welt. Die Gnawa-Kultur hat auch das Interesse geweckt bei westlicher Anthropologen, Psychotherapeuten und Musikforschern. Heute ist die Gnawa-Community weltweit verbreitet.
|