Flensburg, Ostsee, ganz oben im Norden Deutschlands. War da nicht mal was? Eine Teenieband mit dem Namen „Echt“ sorgte dort Ende der 90er Jahre für Furore, mit romantisch-herzzerreißenden deutschen Texten und sagenhaften Pophymnen. Echt gibt es längst nicht mehr, aber wieder einmal scheint die malerische Küstenstadt eine Deutsch-Pop-Formation ausspucken zu wollen, die sich so mir nichts dir nichts daran macht, ihre Musik beharrlich unters Volk zu bringen. Sie heißen MOFISCH. Und ihre Musik klingt gerade so, als hätten sie die letzten 20 Jahre Popgeschichte einmal ordentlich durchreflektiert, das Beste daraus zusammengemixt und dann ihre ganz eigene Gewürzmischung hineingekippt. Wenn Sängerin Tina Hacker verträumt von Schwebezuständen im Allgemeinen („Wir“) und im Besonderen („Nur für den Augenblick“) singt, dann glaubt man ihr jedes Wort. Diese Stimme nimmt für sich ein, von der ersten Sekunde an. Und ihre drei Mitstreiter bieten ihr den Raum, den sie braucht, um sich grenzenlos frei zu entfalten. Eine Prise Soul plus Hi-End-Pop lautet die Devise. Der Mitsingfaktor ist hoch, man weiß nicht, ob Dance-Hit, Popsong, Rockhymne … stimmt, da war noch was, die Gitarren fehlen, und fehlen doch nicht. Pop im wahrsten Sinne des Wortes also. Musik, die schon jetzt zeitlos ist, die am Hörnerv kitzelt und das Potenzial hat, überall ihr Publikum zu finden. Das Einfache ist hier das Besondere. Oder umgekehrt. Einfach Pop.
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