Eine Rockband wie Lady Moustache in der kontinentaleuropäischen Blütezeit von buntem Elektropop und melancholischer Singer-Songwriter Musik mag unzeitgemäß sein - oder gerade deshalb aber wieder erfrischend wirken: Hier geht es so wenig um Selbstdarstellung und Größenwahn wie um Modekonformität. Horst Roxel (Vocals, Guitar), Dom Paysan (Guitar) Hagen Pommerson (Bass) und Wayne Henner (Drums) stören mit ihren rauhen und energiegeladenen Songs die Oberfläche, in der man sich nur gerne spiegelt um sich im schönen Licht zu betrachten. Die Tracks schaffen mitunter Platz für die wenig tugendhaften Dinge, die im Alltagsdickicht eher ein Schattendasein fristen und doch ein Teil von uns sind und unter den Nägeln brennen.
Mit seiner ausdrucksstarken Stimme berichtet Roxel ohne Scheu und Selbstmitleid von Ängsten, Selbstzweifel und Kontrollverlust, die zusammen mit dem organischen Zusammenspiel der Instrumente zum Ausbruch kommt – und Hoffnung erweckt. Authentisch, wechselhaft, dynamisch und ambivalent wie das Leben selbst, wenn man es zulassen kann. Ob man das jetzt anachronistisch oder zeitlos nennen möchte, ist und bleibt Ansichtssache.
Im März 2014 veröffentlichten sie ihre Debüt-EP „I“ zusammen mit dem Video „The Art of Getting Lost“ um die Wartezeit auf das Album zu verkürzen, welches 2015 erscheinen soll.
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