Rother Bluestage 2016 - Das Programm

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Sa 02.04.2016

Deutschlands Bester ist zurück: Nach seiner kreativen Pause gibt Bluestage-Stammgast Henrik Freischlader sein erstes Headliner-Konzert mit neuer Rhythmusgruppe und neuen Ideen exklusiv bei uns. Er trifft auf einen der talentiertesten Vertreter der britischen Bluesrockszene: Ben Poole.

Henrik Freischlader Trio
Wenn der Selfmademan Henrik Freischlader nach zehn Jahren das Ende seiner Karriere bekannt gibt, im stillen neue Ideen sammelt und Kraft schöpft, dann ist selbst dem traurigsten Fan und Kritiker klar, dass so ein Künstler niemals aufhören kann. Seit langem schon brodeln in ihm neue Ideen, jetzt hat er sie verwirklicht. Mit Carl-Michael Grabinger am Schlagzeug und Alex Grube am Bass haben drei Musiker zusammen gefunden, die zu den gefragtesten ihrer Generation gehören. Alex Grube unterrichtet an der Musikhochschule Hamburg, an der Popakademie Mannheim und der Musikhochschule Osnabrück. Helene Fischer, Howard Carpendale, Lena Meyer-Landrut, Unheilig und viele andere heuerten den Bassisten bereits an. Carl-Michael Grabinger ist als gefragter Live- und Studiodrummer und als Musical Director zahlreicher Bands unterwegs. Gemeinsam entsteht ein Sound aus kompromissloser Energie und Liebe zum kleinsten Detail, um dem Blues mit Respekt und Inspiration zu seiner verdienten Renaissance zu verhelfen. Gerade erst war das hochkarätige Trio als bejubelter Support der Tedeschi Trucks Band auf Tour. Bei uns spielen sie als Henrik Freischlader Trio das allererste Headliner-Konzert. Ein neues Studioalbum erscheint bei Cable Car Records fast parallel zum Konzertabend, einer Release Party nach Maß steht also nichts entgegen.

Ben Poole
Vorab ist ein junger Brite zu Gast, der bereits mit John Mayall, Gary Moore, Jeff Beck und Kenny Wayne Shepherd die Bühne teilte und sein neues Album Time Has Come (VÖ Februar 2016) vorstellt: Ben Poole. Höhepunkt seiner bisherigen Karriere war die Einladung in die Royal Albert Hall für einen Auftritt im Rahmen des London Blues Fest. Der Auftritt wurde von der BBC mit geschnitten und 2014 unter großem Beifall veröffentlicht. Das Album erntete europaweit fantastische Kritiken und festigte Pooles Status als Ausnahmekünstler mit abwechslungsreichem Songrepertoire und einer ganz eigenen Handschrift an der Gitarre. Mit dabei: Mat Beable am Bass, Steve Watts an den Keyboards und Craig Bacon an den Drums.

Mi 06.04.2016

Blues aus dem Norden Europas. Zwei Bands, die einander sehr schätzen: Die schottische Formation King King um den charismatischen Frontmann Alan Nimmo trifft auf Mike Andersen und seine Mannen aus Dänemark.

King King
Schon seit ihrem Livedebüt 2010 war klar, dass King King etwas Besonderes sind. Der Ruf ihrer elektrisierenden Liveshows verbreitete sich in Windeseile auch in Deutschland. Innerhalb von fünf Jahren haben sich die Schotten als die heißeste British-Bluesrockband etabliert - nicht umsonst holten wir sie bereits 2013 und 2014 ins Festival. Für ihre drei Alben Take My Hand, Standing In The Shadows und das von Hard Rock bis zu Gospel alles bündelnde Reaching For The Light wurde die Band mit Auszeichnungen überhäuft, u. a. dreimal hintereinander als Beste Band bei den British Blues Awards. Die treibende Kraft hinter King King ist Alan Nimmo. Sein brillantes Gitarrenspiel verbindet er mit einer kraftvollen Stimme und hochklassigen Eigenkompositionen. Zusammen mit Lindsay Coulson [b], Wayne Proctor [dr] und Bob Fridzema [keys] steht er für eine wirklich unwiderstehliche Band, für die dank ihrer rasant wachsenden Fangemeinde auch in 2016 keine Verschnaufpause in Sicht ist.

Mike Andersen
Sänger und Gitarrist Mike Andersen gehört seit einigen Jahren zu den renommierten Blues- und Soulkünstlern Dänemarks. Mit seinem vierten Studioalbum Mike Andersen und seiner eigenen, modernen Mischung aus groovigem Blues und gefühlvollem Soul gelang ihm der internationale Durchbruch. Im Mittelpunkt steht dabei die facettenreiche, samtige Stimme des sympathischen Künstlers, zu dessen unüberhörbaren Vorbildern B. B. King und Ray Charles zählen. Auch in Deutschland ist Andersen mittlerweile kein Geheimtipp mehr, das aktuelle, von Produzent Russel Elevado (D’Angelo, Alicia Keys) abgemischte fünfte Studioalbum Home (2015) wurde für den renommierten Preis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert. Im Frühjahr kann man Mike Andersen und seine exzellente Band aus Johannes Nørrelykke [guit], Kristian Fogh [key], Kristian Kold [b] und Jens Kristian Dam [dr] auch außerhalb Skandinaviens - und erstmalig bei uns - erleben. Mit dabei: ein brandneues Livealbum.
Andersen, Nimmo und Co. kennen und mögen sich - gemeinsames Jammen am Ende des Abends also nicht ausgeschlossen!

Do 07.04.2016

Andreas Kümmert
Er zerschmettert die herrschende Vorstellung dessen, was ein Popstar zu tun und zu sein hat. Nach seiner umjubelten Bluestage-Premiere im Club holen wir Andreas Kümmert nun auf die Hauptbühne.
Andreas Kümmert war noch nicht einmal geboren, als seine Vorbilder wie Bob Dylan, Richie Havens, Frank Zappa, Jim Morrison oder Ray Charles ihre künstlerische Hochzeit erlebten. Trotzdem transportiert er das Gefühl jener Ära wie kaum ein anderer Künstler kongenial in die Neuzeit. Er atmet den Geist einer Zeit, als Blues und Folk, R&B und Rock wie selbstverständlich auf einer Bühne koexistierten. Sobald Kümmert ein Mikrofon zur Hand nimmt, lösen sich vermeintliche Gegensätze zwischen so genannter schwarzer" und weißer" in purer Seelenmusik auf.
Den ersten Kontakt mit Musik hatte Andreas über seinen Vater, der sich oft stundenlang in sein Musikzimmer zurückzog, um Platten von den Eagles, Boston oder Black Sabbath zu studieren. Der kleine Andreas setzte sich gerne dazu und hörte mit. Er hat bis heute nicht aufgehört. Die Leidenschaft für die Musik ist der rote Faden in der an Brüchen nicht eben armen Geschichte des bekennenden Querdenkers Andreas Kümmert. Eher zufällig kam er irgendwann in den Besitz eines Schlagzeuges und begann sofort, darauf herum zu hämmern. Schlagzeuglehrer verschliss er einige, weil er schlicht keinen Bock" hatte, Noten zu lernen. Andreas färbte sich lieber die Haare blau und gründete mit einem Kumpel eine Punk-Band. Wann immer der nicht hinsah, schredderte er heimlich auf dessen Gitarre herum und brachte sich selbst das legendäre Unplugged”-Album von Nirvana bei. Es folgten weitere Bands und diverse Nachwuchspreise. Dann kam die TV-Show, die ihn mit einem Schlag deutschlandweit bekannt macht - doch Andreas Kümmert ist sich auch nach den bemerkenswerten Siegen von The Voice of Germany” (sein daraufhin von Max Herre produziertes Album Here I am ist geschult am Blues, Rock und Soul) oder seinem Sieg beim deutschen Eurovison Vorentscheid” 2015 treu geblieben. Er hatte eine Karriere vor dem Fernsehen und er wird auch danach eine haben. Es mag wie ein Klischee klingen, aber ihm ging es tatsächlich nie um Ruhm, sondern stets nur um die Musik. Ich denke, dass Musik etwas Magisches ist. Deswegen kann ich auch nicht näher erklären, was ich tue. Ich folge einfach meinem Bauchgefühl und tue das, was ich für richtig halte." Glaubt man dem Bauchgefühl seiner zahlreichen Fans, dann kann er damit so falsch nicht liegen.

Sa 09.04.2016

Eine doppelte Bluestage-Premiere aus dem Herzen der USA: Royal Southern Brotherhood um Cyril Neville gelten derzeit als einer der ganz heißen Blues-Acts. Mike Zito-Schützling Samantha Fish macht das Samstags-Line-up komplett.

Royal Southern Brotherhood
Als sich Royal Southern Brotherhood 2010 formierte, schlug diese Supergroup des Bluesrock um Cyril Neville, Devon Allman und Mike Zito augenblicklich wie eine Bombe ein. Auch in der brandneuen Konstellation aus Cyril Neville, Tyrone Vaughan, Bart Walker, Yonrico Scott und Charlie Wooton kann diese königliche Bruderschaft" nur so vor Energie strotzen: Cyrill Neville ist Poet, Philosoph, Percussionist, einer der letzten großartigen Soulsänger, und er gehört nicht nur aufgrund der Neville Brothers längst zu den New-Orleans-Größen. Tyrone Vaughan weiß als Sohn von Jimmie und Neffe von Stevie Ray Vaughan ebenso wie sein Vorgänger Devon Allman, was es heißt, in große Fußstapfen zu treten. Bluesrockfans wissen, dass sie von Bart Walker Großes erwarten dürfen. Der Gewinner des "Best Guitarist Awards" ist in Deutschland vor allem mit seinem Debüt Waiting On Daylight sowie die Blues-Caravan-Tour 2013 bekannt geworden. Vervollständigt wird die Band aber erst von Yonrico Scott am Schlagzeug und Charlie Wooton am Bass. Nach dem freundschaftlichen Ausstieg von Zito und Allman fanden sich Royal Southern Brotherhood Anfang 2015 mit den Neuzugängen Walker und Vaughan im Studio ein, um das neue Album aufzunehmen. Don´t Look Back ist gleichzeitig Albumtitel und Statement einer Bruderschaft, die die Dinge nimmt, wie sie kommen, und ein neues Kapitel aufgeschlagen hat. Die besondere Banddynamik, die Cyril gerne als Gumbo beschreibt, hat jetzt eine frische, feurige Prise hinzugewonnen.

Samantha Fish
Samantha Fish aus Kansas City entdeckte schon früh ihre Liebe zur Bluesmusik und hatte bereits mit 18 Jahren einen Stil entwickelt, der viel mehr ihren eigenen Sound verkörperte, als dass er die üblichen Blues-Licks Note für Note nachahmte. Ihr erstes Album veröffentlichte sie 2011 bei Ruf Records und gewann damit gleich den "Blues Music Award" 2012 in der Kategorie Best New Artist Debut. Dies und die Teilnahme am Blues Caravan 2011 und 2012 halfen ihr, nicht nur in Amerika, sondern auch in Europa Fuß zu fassen. 2013 folgte ihr zweites Soloalbum Black Wind Howlin‘, wie schon der Vorgänger produziert von Mike Zito. Das neue Album Wild Heart schaffte es gar bis auf Platz 1 der Billboard Blues Charts. Unter den Fittichen von Produzentenlegende Luther Dickinson (u. a. Black Crowes) ließ sie auch Elemente aus Roots-Rock, Country und Hill Country einfließen - und da Samantha und die königliche Bruderschaft seit Jahren eng miteinander verbunden sind, steht einer gemeinsamen Jamsession am Ende dieses Abends nichts entgegen.

So 10.04.2016

Lisa Simone
Der Name und die Erinnerung an ihre berühmte Mutter Nina schwingen in jedem Satz und jeder Liedzeile mit - doch Lisa Simone hat sich freigeschwommen und mit ihrem Album All Is Well zu ihrer eigenen Musik gefunden.
Natürlich muss man über Nina Simone reden, wenn die Tochter der legendären Sängerin ein Konzert gibt. Als eine der prägenden Künstlerinnen der Blues- und Jazzszene der 1960er und 1970er Jahre hinterließ die Mutter nach ihrem Tod 2003 einen gigantischen Fußabdruck. Doch anstatt sich völlig aus dieser Position emanzipieren zu wollen, bekennt sich Lisa Simone stolz zu ihrem Erbe. Ein Konzert wäre nicht komplett ohne die Songs ihrer Mutter, sagte sie jüngst zu ihrem umjubelten Auftritt in Ingolstadt.
Dabei musste die Sängerin zunächst viel Geduld aufbringen und sich nahezu ihre Zähne ausbeißen, um Anerkennung zu gewinnen. 1962 in der Nähe von New York geboren, begann Lisa ihre musikalische Laufbahn als Soul Sister in Jesus Christ Superstar, war als Frontfrau der Acid-Jazz-Band Liquid Soul für einen Grammy nominiert, schulte sich weiter am Broadway (u. a. als Mitglied der Originalbesetzung des Erfolgsmusicals Rent) und wurde für ihre Hauptrolle im Musical Aida mit dem "National Broadway Award" als "Best Musical Actress" ausgezeichnet. 2009 sang sie zusammen mit Lizz Wright, Angelique Kidjo und Dianne Reeves beim Tribute an ihre Mutter unter dem Tourmotto Sing The Truth.
2014 erschien endlich ihr erstes Soloalbum All Is Well. Inmitten eines zeitlosen Grooves erstrahlt ihre grenzenlose, in der afroamerikanischen Erde verwurzelte Stimme. In den sehr persönlichen Songs treffen Jazz, Blues und Soul auf deutliche Einflüsse aus der westafrikanischen Spielweise ihrer Mitmusiker Hervé Samb [guit], Reggie Washington [b] und Sonny Troupé [dr]. Live läuft die 53-Jährige zu absoluter Höchstform auf - weshalb der Donaukurier unlängst berichtete: Das Konzert war ein denkwürdiges und traf die Musikfans mitten ins Herz...am Ende gab es kein Halten mehr.

Mo 11.04.2016

Donovan
Alles begann mit einer unverwechselbaren Stimme, einer akustischen Gitarre und einem Lied. Fünf Jahrzehnte später blickt Donovan auf eine wahrlich legendäre Karriere zurück. Wir krönen unser Festival zum Finale mit einem ganz Großen.
Schon mit 18 Jahren hatte Donovan mit Catch the Wind seinen ersten Hit, für den er den prestigeträchtigen "Ivor Novello Award" bekommen hat. Seitdem ist der 1946 in Schottland geborene Donovan Leitch ein gefeierter Popstar und Folktroubadour. In den darauffolgenden Jahren veröffentlichte Donovan Hits wie Colours Universal Soldier, Atlantis, Mellow Yellow und Sunshine Superman. 2015 ist Donovan nun wieder auf Tour in England, auf der er fünfzig Jahre im Musikbusiness und sein neues Album Donovan Retrospective feiert. Dieses besondere Jubiläum wird eine Renaissance des berühmten Musikers sein, dessen Fußspuren sich durch das letzte halbe Jahrhundert der Popmusik ziehen.
Auch mit Deutschland wird Donovan nun seine fünfzig Jahre Musikbusiness feiern. Im April 2016 kommt er mit seinem neuen Album auf Retrospective - Fifty year celebration-Tour.
Ich freue mich sehr, nun wieder auf Tour zu gehen und danke allen die mir über die Jahre gefolgt sind und natürlich auch allen, die mich gerade erst entdeckt haben. (Donovan)