Mperfectio Et Misericordia (lat. Unvollkommenheit und Barmherzigkeit). Mit diesem, zugegeben etwas sperrigen, Motto versucht das Ambientfestival in seinem 10. Jahr bewusst nicht die Perfektion im klassischen Sinne, sondern den Mut zur Improvisation und zum Experiment zu thematisieren. Gegen den Trend von grötmöglicher Produktivität und Perfektionszwang erweist sich die Barmherzigkeit als ausgleichendes Element, um die Unvollkommenheit in einem menschlichen Maß als meisterhaft erscheinen zu lassen. Die Konzertabende mit jeweils drei ausgesuchten Musikformationen bieten dem Besucher jedenfalls einen gelungenen Querschnitt der aktuellen Ambientszene, 3 Stunden lang, jeden Abend. Neben bekannten Solokünstlern wie Thomas Fehlmann, Lubomyr Melnyk oder Poppy Ackroyd treten zum 10jährigen Jubiläum zunehmend Formationen auf: ob als Trio (InsaDonjaKai), Quartett (0 for churches), Quintett (Gregor Schwellenbach mit Streichern) oder als Band wie Wooden Arms aus England, die Besetzungsstärke nimmt zu und tendiert in Richtung Kammermusik.