LakeSound Festival 2014 - Das Programm

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Tito & Tarantula
Wer über Musik spricht, sucht meistens nach dem großen Ding, dem Sechser im Lotto, der ultimativen Innovation. Weil er Journalist ist und dringend eine Geschichte benötigt, die sein Magazin nach vorne bringt. Oder weil er Revolutionär ist, der immer noch an den Umsturz glaubt und eine Band sucht, die eine Utopie nach vorne bringt. So verschieden das klingt - beide machen sich verrückt, setzen sich und andere unter Druck und sind so unentspannt wie ein Spekulant kurz vor Börsenschluss. Tito ist anders. Tito ist entspannt. Der gebürtige Mexikaner kam in den 70ern nach Los Angeles. Ein Glücksritter mit Kindheit in Alaska, Schulzeit in El Paso und gleich drei künstlerischen Blutgruppen in seinen Adern - Schauspielerei, Filmkomposition, Rock’n’Roll. In allen dreien fasste er tatsächlich Fuß und schaut man sich sein Leben an, gebührt ihm der Oscar für die beste Nebenrolle in all diesen Disziplinen. Schließlich heißt Nebenrolle im Amerikanischen supporting role und dieser Begriff passt sehr gut auf das Schaffen des lässigen Könners. In vielem, was wir kennen und lieben, hatte er seine Finger drin. Auf vieles, das wir als bedeutsam schätzen, hatte er entscheidenden Einfluss. Als Punkrock Ende der 70er in L.A. dreckig, drängend und aufregend war, steckte er mit Bands wie The Impalas, The Flesh-Eaters und The Plugz mittendrin. Er nahm mit The Gun Club auf, wechselte mit The Cruzados zum Blues und eröffnete für Fleetwood Mac. In True Stories von David Byrne spielte er einen Psychopathen, dessen Lieblingssong Radiohead sich Jahre später Thom Yorke & Co als ihren Bandnamen aussuchten. Desperado, Es war einmal in Mexiko und From Dusk Till Dawn von Robert Rodriguez bescherten ihm seine bekanntesten Rollen; letzterer als berühmtes Sprungbrett für Tito & Tarantula, deren Debüt Tarantism ein Jahr nach ihrem Auftritt als Hausband des Titty Twister erschien. In Wirklichkeit entstanden sie fünf Jahre zuvor in ganz ähnlichem Umfeld, als improvisierende Session-Band, offen für jeden Mariachi, der nachts um drei noch die Bar betrat.

Boppin'B
Was es bei einem Boppin’B-Konzert zu hören und zu sehen gibt ist wahrlich erstaunlich und einzigartig. Unermüdlich musizieren die fünf durch die unterschiedlichsten Musikstile und -Richtungen, und beherrschen wie keine andere Band den Spagat zwischen eigenen Kompositionen, alten Coverstücken, und zeitgenössischen Hits, die im Sound des Rock-n-Roll geoutet werden.
Neben ihrem technischen Können, dem Humor, gepaart mit dem Hang zur Selbstironie überzeugen sie vor allem durch ihre Begeisterung, die sie Abend für Abend auf das Publikum übertragen, was umso bemerkenswerter ist, wenn man bedenkt, das die Band jedes Jahr ca. 200 Auftritte in ganz Europa spielt. BoppinB beweisen, das Rock-n-Roll nicht zwangsläufig nostalgische Gefühle wecken muß, wenn er nur entsprechend dargeboten wird, und schaffen immer wieder die größte Hürde, nämlich die Waage zwischen Konzert und Klamauk zu halten, ohne in Belanglosigkeit abzudriften.
Zusammengefasst kann man schlicht und ergreifend behaupten, das BoppinB eine Live-Band par excellence sind, und jeder der sich dieses Ereigniss entgehen lässt, bestraft sich einfach selbst.

Mighty Vibez
Die 9-köpfige Combo bewegt sich zwischen Reggae und Hiphop, Dancehall und Ska, auf Tuchfühlung mit Dub und Rock, stets dazu bereit, die berühmten musikalischen Schubladen zu öffnen und gegen die Wand zu werfen. Weltmusik? Weichspül-Reggae? Alles Quatsch, die Mighties geben einfach Stoff und bringen zusammen, was auf den ersten Blick nicht passt - das ist der Mighty Vibe.
Wo englische Patois-Vocals mit deutschem Rap und drückenden Bläsern den Offbeat in eine energiegeladene Groove-Sensation verwandeln!
Die Mighties kommen zum LakeSound Festival 2014 auf die Bretter die ihnen die Welt bedeuten, um die Hüften der Nation aus der Winterstarre zu holen…

Mambo Kurt
Es gibt Tage, an denen ist Abba zu hart oder Slayer zu weich. Für alle anderen Gemütszustände gibt es Mambo Kurts neue Scheibe Spiel Heimorgel spiel. Unser allseits beliebter, leicht durchgeknallter Orgelgott hat eine feine Zusammenstellung wahrer Welthits auf seiner geliebten Heimorgel interpretiert. Er tut dies in seiner unnachahmlichen Art, die jeglicher Zuhörerschaft sofort ein Lächeln ins Gesicht zaubert und ins Tanzbein geht. Mambo Kurt zelebriert die hohe Kunst des Weglassens und Nichtsingenkönnens, dass es eine wahre Freude ist. Jeder Song ist eine Hommage an die Originalinterpreten. Nichts geht so ins Bein wie ein Rhumba mit 124 bpm. Ein guter Song bleibt ein guter Song, auch wenn man ihn auf der größten jemals gebauten Heimorgel spielt (deren aktueller Preis übrigens bei Online-Auktionen bei circa 50 Euro liegt). Und so gibt es Rage against the machine als Swing, Nirvana als Mambo, Tina Turner als Highspeed-Polka und Slayer als Hardrock. Als heimlicher Superstar hat sich Mambos alte Orgellehrerin Heidi Schulz eingeschlichen, die eine famose Interpretation von God save the queen zum Besten gibt. Bei ihren 87 Lenzen bekommt die Textzeile no future for me eine ganz neue Bedeutung. Spiel Heimorgel spiel ist mit Sicherheit das Beste, was Mambo Kurt jemals in seinem Wohnzimmer aufgenommen hat, eine lupenreine Partyscheibe. Der perfekte Soundtrack zum Küche putzen, Autofahren oder Liebe machen.

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