Misty Mountain 2012 - Das Programm

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Freitag

18:00 - 18:45 Black Isle (D, heavy Blues-Rock)
19:05 - 20:00 Wight (D, psychedelic Riffrock)
20:25 - 21:35 Beehoover (D, 2-Mann-Sludge-Monster)
22:00 - 23:20 Sungrazer (NL, Stonerrock)
23:50 - 01:00 Arabrot (NOR, Noise-Attack)

Samstag

14:30 - 15:15 Tempel (D, psychedelic Avantgarde-Blues)
15:35 - 16:20 Mount Shasta (D, psychedelic Postrock)
16:40 - 17:25 Elvis Deluxe (POL, Stoner `n‘ Roll)
17:45 - 18:45 Electric Moon (D, Spaaaaace from outa Space)
19:10 - 20:10 Contravolta (D, Party verquer)
20:35 - 21:35 La Ira De Dios (PERU, High-Energy-Rock`n`Roll)
22:00 - 23:15 Dean Allen Foyd (SWE, 70s-Heavy-Blues)
23:45 - 01:00 Vladimir Bozar 'n' ze Sheraf Orkestär (FRA, Freak-Out-Jazz-Noise)



Headliner des ersten Tages sind die hochgejubelten niederländischen Heavyrocker Sungrazer. Fuzz-getränkter klassischer Stonerrock trifft auf psychedelische Jams, knarzig-kräftige Riffs auf herrlich entspannten Gesang. Auf ihren zahlreichen Touren quer durch Europa und auf bedeutenten Festivals, wie dem Roadburn, Stoned From The Underground oder dem Duna Jam werden sie von den Fans regelmäßig abgefeiert und gelten inzwischen als einer der Hochkaräter der internationalen Stonerrock-Szene.

In ihrer Heimat Norwegen sind Årabrot inzwischen Stars in der alternativen Gitarrenmusik-Szene. Nach bereits neun Veröffentlichungen und einer wahnsinnigen Livepräsenz in der ganzen Welt konnten Årabrot 2009 den norwegischen Grammy im Bereich Metal gewinnen. Musikalisch kennen die drei überaus sympathischen Jungs aber scheinbar keinen Spaß. In kürzester Zeit ballert das Trio einem knochentrockene Noiserock-Songs um die Ohren, die humor- und kompromissloser kaum sein könnten. Pure Wut, wahnsinnige Energie und Frontmann K:N kreischt und grölt, als gäbe es kein Morgen. Noise Rock at its best!

Das deutsche Duo Beehoover sollte inzwischen auch jedem, der etwas für unkonventionelle Rockmusik übrig hat, ein Begriff sein. Lediglich mit einem Schlagzeug, einem Bass und einer kleinen Batterie an Effekten bewaffnet, zaubern die beiden ein faszinierendes, teilweise avantgardistisch angehauchtes Soundgewitter auf die Bühne, wie es nur die wenigsten Bands mit wesentlich mehr Mitteln und Musikern schaffen. Musikalisch sind Beehoover schwer einzuordnen. Eine Beschreibung einer Musikerkollegin trifft es wohl recht gut: „Its melancholic, painful but still full of hope. It´s angry, pushing and very epic - it makes you fully addicted as it is so natural, so human, so emotional“.

Auf dem Weg ganz nach oben befinden sich auch Wight aus Darmstadt. Mit verspielten, atmosphärischen Zeitlupensongs zelebrieren sie einen authentisch-schwarzen Sabbath, dass dem Beelzebub selbst ganz trippig-psychedelisch zumute wird. Kathedralenartig ragt dabei ihr epischer Sound empor. Doch keine Bange: Bevor die Welt endgültig untergeht, schauen Kyuss und Konsorten auf einen Zug vorbei und die Wüste lebt wieder. Wight sind weit, weit draußen, und Fans von Saint Vitus oder Goatsnake dürften bei Wight ebenso die Köpfe rauchen wie Anhängern von Earth oder 35007.

Den Freitag eröffnen werden Black Isle, eine junge, noch neue Band aus Nürnberg mit gemeinsamer Vergangenheit. Black Isle bieten soliden, ehrlichen Rocksound mit deutlichen Wurzeln in den 60er und 70er Jahren mit jeder Menge Blues im Blut.

Großes kann man am Samstag von Dean Allen Foyd erwarten. Die vier Schweden haben gerade erst ihr Debüt-Album The Sounds Can Be So Cruel auf Crusher Records veröffentlicht und ihre erste Europa-Tour hinter sich. Und bereits jetzt werden sie als DIE nächsten schwedischen Retro-Überflieger gehandelt, ganz in den Fußstapfen von Graveyard und Konsorten. Hört man die Songs des neuen Albums kann man nur schwer glauben, dass man es mit einer Scheibe von 2012 zu tun hat. Die vier großartigen Musiker scheinen direkt per Zeitmaschine aus den späten 60er oder frühen 70er Jahren ins Hier und Jetzt angereist zu sein. Fuzzige, eingängige Riffs, eine schwer psychedelische Hammond-Orgel, die Reinkarnation von Keith Moon am Schlagwerk und ein Sänger, der auch in Woodstock eine hervorragende Figur abgegeben hätte, lassen die Herzen aller Heavy-Blues-Rock-Fans auf Hochtouren laufen. Dean Allen Foyd werden schon bald eine ganz große Nummer sein!

Ausgelassen wird es bei Vladimir Bozar ‚n‘ Ze Sheraf Orkestär. Das französische Kollektiv lässt keinen Stein auf dem anderen, alle paar Sekunden erfahren ihre Songs einen kompletten Stilwechsel, die Songstruktur wird dabei aber immer im Auge behalten. Mr.Bungle Zappa und Secret Chiefs 3 lassen schwer grüßen. Wen es bei diesen Wahnsinnigen noch still auf seinem Platz hält, dem ist nicht mehr zu helfen...

La Ira De Dios sind in ihrer Heimat Peru eine ganz große Nummer. Regelmäßig sind sie im peruanischen Fernsehen zu sehen und spielen vor tausenden von Leuten. Auch in Europa haben sie sich durch scheinbar unermüdliches Touren über die Jahre einen mehr als guten Ruf erspielt. High Energy Rock’n’Roll ohne Kompromisse, gepaart mit psychedelischen 60s-Garagen-Rock-Einflüssen lassen die Fäuste gen Himmel schwingen und die Haare durch die Luft wirbeln.

Party pur garantieren auch Contravolta. Die fünf eigenwilligen Berliner sorgen mit einem stetigen Auf und Ab, stilsicher durch alle Facetten des Rocks und treffsicheren elektronischen Nadelstichen, für eine atemberaubende musikalische Vielfalt die ihres Gleichen sucht. Beim Genuss von Contravolta dürfte auch bei dem abgekochtesten Musikhörer das Herz wieder höher schlagen und die Beine von selbst in hektische Bewegungen geraten.

Aus einer ganz anderen musikalischen Ecke kommen Electric Moon. Die Band um die deutsche Spacerock-Legende Dave Schmidt (Liquid Vision, Zone Six, Sula Bassana usw.) zelebriert hypnotischsten Weltraumrock vom Allerfeinsten. Es kann schon mal passieren, dass ein Song so bis zum Exzess gejammt wird, bis das ganze Live-Set nur noch aus diesem einen Song besteht. Abdriften erlaubt...

"Rockin' and rollin' that's how I wanna live, man!" - das Motto von Elvis Deluxe, einer der aktivsten warschauer Bands, ist eine klare Ansage. Inspiriert von Bands, wie The Who, David Bowie, Turbonegro und offensichtlich ganz viel Queens Of The Stone Age, jagen einem die drei Polen Riff um Riff, Hookline um Hookline um die Ohren, dass es kaum cooler gehen kann. Sonnenbrille auf, relaxen, mittanzen!

Mount Shasta sind der Beweis, dass auch im nürnberger Hinterland nicht nur fluffiger Indiepop fabriziert wird, sondern dass auch hier brachiale Soundwände gemauert werden können. Das Sechserpack aus Lauf ist nach einigen Besetzungswechseln nun endlich komplett, konnte aber mit seinem Debut-Longplayer bereits vollkommen überzeugen. Mount Shasta vereinen erdige Riffs mit sphärischen Klangteppichen, ganz im Stile von Cult of Luna, Isis oder Mogwai. Ergänzt wird das Ganze von einem eher genreuntypischen, kräftigen, emotionalen Gesang, der auch aus der Grunge-Ecke stammen könnte. Mount Shasta - laut, sphärisch, anders.

Eröffnen werden den Samstag Tempel aus Erlangen, eine, aufgrund ihrer eher überschaubaren Livepräsenz, bisher noch völlig unterschätzte Band aus Erlangen, die sich aus alten bekannten Hasen (Pioerogi Express, Obelyskkh, Robert Rausch etc.) formiert hat. Allerfeinstes 70er-Zeug im Stile von Ten Years After, hervorragend dargebracht. Ein Leckerli...

Außer diesem großartigen Line Up, das für alle Geschmäcker etwas zu bieten haben sollte, wird man sich auf dem Misty Mountain aber natürlich auch durch leckeres und günstiges fränkisches Bier, kulinarische fränkische Spezialitäten vom Grill und ein überaus empfehlenswertes vegetarisches und veganes Angebot von Guerilla Food, jeder Menge netter Menschen und einer sehr entspannten Atmosphäre verwöhnt. Zelten ist direkt am Festivalgelände möglich und im Ticketpreis enthalten, lange Wege zwischen Zelt und Bühne, wie bei manch anderen großen Festivals, existieren nicht. Vom Igensdorfer Bahnhof wird für alle, die ihr Auto zu Hause stehen lassen wollen, ein Shuttle-Service eingerichtet. Und auch sonst wird auf dem Misty Mountain alles dafür getan, dass jeder Zuschauer am Sonntag mit einem breiten Lächeln im Gesicht nach Hause fahren kann.