Konstanzer Jazzherbst 2012 - Das Programm

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Mittwoch

20:00 Uhr eröffnung des Festival im Kulturzentrum am Münster mit Three Fall (Lutz Streun (ts, Bcl), Til Schneider (tb)) - einer kreativen Nachwuchsband mit ungewöhnlicher Besetzung: Posaune, Schlagzeug, Tenor-Saxofon bzw. Bassklarinette) Die Musik des jungen Köln/Berliner Trios ist inspiriert von Hip Hop, Funk, Ethno-Oriental, Elektro und Saxofon-Didaktik.

Nach der Pause folgt Wollny-Hausmann-Sternberg mit dem Programm ‚Kindertotenlieder‘ nach Gustav Mahler (Michael Wollny (p), Ib Hausmann (cl), Guy Sternberg (electr)): eigenständige Stilisten, die auf ihrem Instrument Einzigartiges erreicht haben. Ihre Musik ist von dem geprägt, was Jazz groß macht: Innovation, Kompromisslosigkeit, Authentizität und Integrität. Sie fordern Aufmerksamkeit und bieten Musik, die unter die Haut geht.

Donnerstag

20:30 Uhr im K9: Fredy Studer Solo (Fredy Studer (dr)). Fredy Studer gilt ohne Zweifel als einer der innovativsten Drummer Europas. Seit über 50 Jahren aktiv, ist er noch immer nicht zur Ruhe gekommen und längst ein hochinteressanter Zeitzeuge der Entwicklung des Europäischen Jazz.

Danach folgt Phall Fatale (Freddy Studer (dr, perc), Joana Aderi (voc, el), Joy Frempong (voc, smp, toys), John Edwards (db), Daniel Sailer (db, el)). Die Besetzung ist exzentrisch: zwei Kontrabässe, zwei Frauenstimmen, Elektronik und Schlagzeug. Seltsam auch das Klangbild: Die Stimmen der Sängerinnen mischen sich mit scharfen Elektronik-Sequenzen und dem Kraftwerk von zwei Kontrabässen. Quellen der Inspiration kommen aus so unterschiedlichen Stilen wie Soul, Jazz, Rock, Elektronik und Dub. Das Ergebnis: ein eigenständiges Gesamtwerk, das sich jeder Klassifizierung entzieht.

Freitag

20:00 Uhr im Kulturzentrum am Münster: Riessler-Charial (Michael Riessler (bcl), Pierre Charial (barrel organ)) - Maschine versus Blasrohr - die beiden Instrumente könnten kaum unterschiedlicher sein. Und doch ist das Zusammenspiel der Stimmen genial verwoben, von anhaltender Dynamik und von langen Spannungsbögen getragen. Welch ein Unterschied zwischen Hinterhof-Drehorgeln und Charials Präzisionsmaschine mit ihren kunstvoll gestanzten Lochplatten! Beide Musiker beziehen sich auf historische Stile und Neue Musik. Anklänge auf Stücke von Mozart, Haydn, Ligety, Boulez sind nicht zufällig. Charial entlockt seinem lochkartengesteuerten Instrument ein bizarres Feuerwerk von Klängen und Soundcollagen.

Es folgt Michael Riessler Big Circle (Michael Riessler (bcl), Andreas Unterreiner (tp), Johannes Schneider (tp), Max Merseny (sax), Peter Palmer (tb), Peter Laib (tb), Pierre Charial (barrel organ), Manuel Orza (b), Robby Ameen (dr), Stefanie Lottermoser (sax)) - Großorchestrale Dynamik, Furiose Bläsersätze und, zum Kontrast, das Schlagzeug. Dazu die Orgel, stets das objektive Zeitmaß markierend. Das Ganze: eine orchestrale Mischform, in der ältere Formen aus der Musikgeschichte mit improvisatorischen Mitteln wieder aufgenommen und weiterentwickelt werden.

Samstag

20:00 Uhr im Kulturzentrum am Münster Rabbit Rabbit (Carla Kihlstedt (voice, viol), Matthias Bossi (dr, percussion, Keyb, voc, b-harm)) - "Rabbit Rabbit" steht für ein phantastisches Glücksversprechen. Bizarr auch die Musik. Sie soll auf Liebe zum Kunstlied, Folk, Industrial-Musik, Improvisation und zu herzzerreißenden Balladen basieren. Entsprechend schillernd die Stilistik: minimalistisch und intim, rau und schön, sparsam und üppig, fröhlich und voller Pathos.

Das Festival-Finale mit Manfred Bründl Silent Bass (Rainer Böhm (p), Hugo Read (b), Manfred Bründl (b), Jonas Burgwinkel (dr)) - Die Klangatmosphäre der aufregenden sechziger Jahre schimmert durch jedes Arrangement. Die Arrangements stehen in einem eigenen klangvollen musikalischen Zusammenhang. Manfred Bründls traditionelles Moment: die Inspiration und der Respekt zu früheren Musikern, speziell Peter Trunk. Sein Konzept ist jedoch zeitgenössisch.