A Bowl of Blues 2009 - Das Programm

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Freitag

Hank Shizzoe & The Directors
Kritiker heben sein Gitarrenspiel auf eine Stufe mit J.J.Cale, Clapton, Knopfler oder Cooder. Dabei hätte der Schweizer diese Vergleiche nicht nötig. Denn wer vom „Rolling Stone“ als bester Roots Rock-Songwriter und Gitarrenstilist bezeichnet worden ist, der nicht aus den USA stammt, braucht sich ja wohl keine Reputations-Gedanken mehr zu machen. Flexibel zwischen Bluesrock und zarten Balladen, zwischen Americana, schrägen Jazz-Anleihen und Bühnenmusik zu Steinbecks „Von Mäusen und Menschen“ agierend, hat sich der Eidgenosse einen exquisiten Ruf als helvetischer Hero des Blues erspielt. Spannend streut er seine Talente in vielen Kollaborationen, vom Südstaatler Sonny Landreth über die Jodelkünstlerin Christine Lauterburg bis hin zum Hank Williams-Songbook mit Claudia Bettinaglio. Dabei bedient er - auch hier wieder höchst wechselfreudig - die Weißenborn-Slide genauso wie eine Bouzouki, nimmt mal eine Hawaiigitarre zur Hand, gleitet aber auch mühelos zur Hammond oder zur Harmonika. Für A Bowl of Blues bietet Shizzoe seine vierköpfige Band „The Directors“ auf.

Sandy Dillon
Kaum eine Blueswoman hat soviel Biss wie sie: Sandy Dillons Stimme ist wild und wandlungsfähig und weckt abenteuerliche Vergleiche: Als wäre Janis Joplin quicklebendig, als hätte Tom Waits sich einer Geschlechtsumwandlung unterzogen oder gar, als würden AC/DC leibhaftig ins Delta tauchen. Dass Dillons Sound oft schroff und hart klingen kann, nimmt dabei kaum Wunder: Konfrontiert mit dem Tod ihres Mannes, mit der eigenen Krebs-Diagnose und einer Autoimmunkrankheit hat sie die Tiefen seelischen und körperlichen Leids durchmessen. Mit schwarzem Humor blickt sie auf die schweren Zeiten zurück, fasst die Urahnen des Blues in ihren eigenen ruppigen Sound, zieht den Hut vor den Großen des Folk-Revivals, umgeht stets die Klischees des Blues’ mit punkig trotziger Avantgarde-Attitüde. Die Zeit schrieb: „Sandy Dillon krächzt und maunzt, leidet und schimpft, die Musik scheppert dazu, schlingert, glüht und schwebt.“ Eine „Überlebens-Musik“ der intensiven Sorte.


Samstag

David Gogo
Der Bluesrock David Gogos steht für Blues des neuen Jahrtausends eines begabten Songschreibers, leidenschaftlichen Vokalisten und unerhört guten Gitarrenspielers. Verführt er das Publikum in einem Moment mit einer seelenvollen Ballade, so kann es gut sein, dass er es kurz darauf mit einem verheerenden Gitarrensolo umwirft. Während sein Name in Deutschland noch relativ neu ist, wird David Gogo in seinem Heimatland Kanada bereits als einer der Top-Gitarristen in einem Atemzug mit Jeff Healey genannt. Er tourte in Amerika bereits mit Größen wie Johnny Winter, George Thorogood, Buddy Guy, The Tragically Hip und teilte die Bühne mit Altmeister B.B. King. Seine extensive Liveperformance hat es in sich!

Sharrie Williams
Sowohl tief dem Gospel als auch dem Blues verpflichtet ist diese Dame aus Saginaw, Michigan. Als Kind einer Familie, in der so ziemlich jedes Mitglied Jazz und Gospel sang und der Haushalt - wie sie selbst sagt - einer Blueskneipe glich, wuchs Sharrie Williams völlig natürlich in die musikalische Welt hinein. Ihre Laufbahn startete in Chicago, wo sie in den renommiertesten Clubs auf den Bühnenbrettern stand. Schon 1998 weiteten sich ihre Aktivitäten jedoch mit ihrer Band The Wiseguys auf den europäischen Kontinent aus, wo sie seitdem für ihr profundes, rauchiges Vokaltimbre gefeiert wird. Williams ist von Koko Taylor, Aretha Franklin, Etta James, Billie Holiday und Patti Labelle gleichermaßen beeinflusst - all diese Tönungen scheinen in ihrem einzigartigen „Rockin’ Gospel Blues“ auf, den sie mit Leidenschaft und Sexyness sowohl im intimen als auch großzügigen Rahmen zelebriert.