Als Startschuss zur 34. Ausgabe des Bad Ragazer Festivals zaubert der Bündner Casper Nicca eine locker flockige Mischung aus Rock und Pop in den Burghof. Im romanischen Idiom «Sutsilvan» bringt er nachdenkliche Klänge, aber auch unbeschwerte Melodien mit und stimmt das Publikum perfekt ein auf zwei Tage Quellrock pur. Was dann folgt, ist eine absolute Premiere: Der einheimische Jodlerklub Alperösli wird mit speziell fürs Open Air eingeübten modernen Stücken eine Brücke schlagen zwischen der traditionsreichen Vergangenheit und dem modernen Quellrocksound der Gegenwart. Man darf gespannt sein auf diesen exklusiven Spezialauftritt der Jodler! Mit Bonkaponkxz, die im Anschluss eine härtere Gangart anschlagen, wird der Burghof dann bereits zur Partymeile: Kickass Rock'n'Roll, Punk und Ska mischen die Bündner mit Bläsersätzen sowie Orgelsounds und Bewegung im Publikum ist garantiert.
Als Höhepunkt des Freitagprogrammes kann die im Anschluss auftretende Band mit Sicherheit bezeichnet werden: Das Quellrock Open Air präsentiert nämlich niemand Geringeres als Patent Ochsner. Die seit 20 Jahren aktive Band mit Frontmann Büne Huber hat mit zahlreichen Auszeichnungen Schweizer Musikgeschichte geschrieben. Die zwischen charmantem Chanson, sarkastischem Song und säuseln dem Soul hin und her pendelnden Berner werden ein Meer von
Feuerzeugen zum Schwenken bringen und auch den härtesten Rocker zum Mitsingen und Mittanzen einladen.
Ausklingen darf das musikalische Programm auf der Hauptbühne dann mit einem Senkrechtstarter aus der Freestyle Rap Szene. Knackeboul bringt fette Reime in höchstem Tempo, gewürzt mit mitreissenden Beats nach Bad Ragaz und bringt den Burghof nochmals richtig zum Kochen. Im Festzelt übernimmt im Anschluss DJ Rock Gitano das Zepter und unterhält mit einer brodelnden Mischung aus Gypsy, Punk, Rap und Polka bis die Augenlider schwer werden und die Sonne wieder aufgeht.

Am Samstag jagt ein Höhepunkt den anderen. Der Opening Act am Samstag ist mit Contrabando eine Multikultitruppe aus Chur, die dem Publikum gleich zu Beginn recht einfeuert: ein Stilmix aus Latin, Ska, Pop und Rock, abgerundet durch eine gehörige Portion Reggae wird die Quellrocker auf dem Freudenberg begrüssen und beglücken. Dicht auf den Fersen der Bündner ist im Anschluss dann Grégoire Vuilleumier, besser bekannt als Greis. Der Avantgardist des Schweizer Raps lässt opulente Streicher auf harte Drums treffen, während verspielte Piano - Melodien sich mit verzerrten Basslines messen: eine Meisterwerk, das live auf der Quellrockbühne dargeboten wird. Als musikalischer Leckerbissen wird im Anschluss Plasma die Bühne entern. Die als Schweizer Antwort auf Muse bezeichnete Band gibt dieses Jahr ihr Debut- Album heraus und wird mit Spannung im Burghof erwartet. Was sich bandintern für eine Revolution bei Pegasus abgespielt hat, wird danach deutlich. Die noch jungen Bandmitglieder entwickeln innovative Musik fürs ganz grosse Publikum. Mit Einflüssen von Dance, R'n'B oder epischem Stadionrock werden sie auch das Publikum um den Finger wickeln.
Als Hauptact vom Samstag gilt eine Band, die ein Comeback hinter sich hat. Und was für eines! Guano Apes ist zurück und das mit ungeheurer Schlagkraft. Hymnenartig, spielerisch und mit laserscharfen Rhythmen erobern sie die Bühne mit neuer Kraft. Die Band Beautiy of Gemina rund um den Sarganser Michael Sele beschliesst das Programm auf der Hauptbühne vom 34. Quellrock Open Air. Eine unverkennbare Stimme als tragende Komponente, psychedelische Gitarrensounds, treibende Elektronik, akustische Elemente und tiefgründige Lyrics bilden einen grossen Spannungsbogen. Idealer Sound für die nächtlich düstere Burgruinen- Atmosphäre: quellrocken und abtanzen bis der letzte Ton des diesjährigen Festivals auf der Bühne verklingt.
Getanzt bis in die frühen Morgenstunden kann aber auch am Samstag nach Mitternacht noch im Festzelt. Dort garantiert DJ Dani Schmid für eine Party, die ihresgleichen sucht und das diesjährige Quellrock Open Air würdig ausklingen lässt.